Kleinlangheim ist um eine Attraktion reicher. Dort gibt es neben der historischen Kirchenburg, der in ihrer Art im Landkreis einmaligen Kelterhalle oder dem schmucken Schützenhaus und den VfL-Sportanlagen mit dem neuen „Mehrgenerationenspielgarten“ einen attraktiven Spielplatz. Direkt neben der Brücke, hinter der Ortsausfahrt Richtung Feuerbach gelegen, entstand am Bach ein Spielparadies für Jung und Alt.
Rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien übergab Bürgermeister Roland Lewandowski das Schmuckstück den Mitbürgern. Diese waren in Scharen gekommen. Kleinstkinder mit ihren Müttern, die Kindergartenkinder, Schulbuben und Mädchen, aber auch jede Menge Senioren, einige sogar im Elektro-Rolli: Sie alle wollten sehen, was die Gemeinde aus dem feuchten und sumpfigen Gelände entlang es Castellbaches gemacht hat.
Begonnen hat alles mit einer Idee im Jahr 2009, erinnerte der Bürgermeister. Einen Wasserspielplatz habe er sich an der Stelle gewünscht, an der schon früher die Kleinlangheimer Kinder spielten. Allein das Wort Wasserspielplatz habe im Gemeinderat und an den Stammtischen Diskussionen ausgelöst und die Idee sei zunächst sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Tot war sie deswegen noch lange nicht. Landschaftsplaner Raimund Böhringer brachte den Vorschlag vom Mehrgenerationenspielgarten ins Spiel – und der stieß auf breite Zustimmung.
Die Verwirklichung dauerte. Zunächst wurde der Bach an der geplanten Stelle aufgeweitet und erhielt viele kleine Arme. Eine Arbeit die der Kleinlangheimer Unternehmer Werner Wulf kostenlos erledigte. Schnell stellte sich heraus, der Platz ist zu klein. Ein Nachbargrundstück, ungefähr 550 Quadratmeter groß, musste her. Schließlich gelang es auch noch, das Amt für ländliche Entwicklung als Zuschussgeber zu gewinnen. Rund 50 Prozent der geschätzten 60 000 Euro Baukosten kommen von dort. Es mussten große und alte Pappeln gefällt und das Grundstück planiert werden. Das dauerte, denn lange Zeit war es wegen der Nässe nicht befahrbar.
All das ist jetzt vergessen. Optimal in die Landschaft eingepasst hat sich der Platz. Eine Bocciabahn wurde, gleich von den Senioren in Besitz genommen; die Kinder tobten sich auf der Wippe, einer Rutsche, an Turnstangen und dem Klettergerüst aus oder übten sich im Wettschaukeln. Während die Kleinsten selbstvergessen in der Sandkiste buddelten, machten sich ein paar Schulbuben daran, im Bach zu spielen, der über Treppen leicht erreichbar und mit Sitzsteinen versehen ist. „Jetzt habe wir doch einen Wasserspielplatz bekommen“, freute sich Bürgermeister Lewandowski diebisch. Später wird auch noch eine Hängebrücke über den Bach führen, für die noch die Fangnetze fehlen. Seniorengerechte Fitnessgeräte aus Edelstahl stießen zunächst auf Skepsis, aber nicht lange. Lewandowski hatte unter anderem ein Bobby-Car, ein Federball, ein Boccia- und ein Kegelspiel mitgebracht. Wer lieber zuschaut statt zu spielen, findet einen gemütlichen Pavillon, Bänke und einen große Sitzgruppe mit Tisch.
Der Bürgermeister freute sich auch angesichts der fast 180 Eröffnungsgäste. „Alle sollen sich hier treffen, spielen oder sich unterhalten.“ Einzig und allein Hunde hätten auf dem Platz nichts zu suchen. An die Bürger gewandt forderte der Bürgermeister, zu tolerieren wenn ein Landwirt nebenan mal Gülle ausfahre. Ein Dankeschön ging an Anja Hartmann. Die Künstlerin hatte aus einem alten Weidenstamm mit der Motorsäge einen gut einen Meter großen Frosch gesägt, der jetzt neben dem Eingang die Besucher begrüßt. Mit einer Einladung an alle Gäste zu Knackwurst und Limo, Schorle oder Bier endete die offizielle Feier.