
Mit einer gefälschten ärztlichen Bescheinigung hat ein 44-Jähriger auf dem Höhepunkt der Pandemie im April 2021 versucht, schneller an eine Corona-Schutzimpfung zu kommen. Die Veränderung der Priorität auf dem Attest ist allerdings im Kitzinger Impfzentrum aufgefallen. Danach hatte der Mann eine Anzeige wegen Urkundenfälschung am Hals.
Die kostet den 44-Jährigen 1500 Euro. Nach einem Einspruch gegen einen Strafbefehl hat Richterin Patricia Finkenberger den geständigen Mann jetzt zu 50 Tagessätzen je 30 Euro verurteilt. Die Höhe des Tagessätzes hat sie gegenüber dem Strafbefehl leicht nach unten korrigiert und den aktuelle Einkommensverhältniss des Mannes angepasst.
Mehrere Vorerkrankungen
Den Sachverhalt selbst hat der 44-Jährige eingeräumt. Der pflegt seine unter mehreren Vorerkrankungen leidende Schwiegermutter. "Ich habe sie schützen wollen", begründete er den Versuch, möglichst schnell an eine Schutzimpfung heranzukommen.
Dazu änderte er auf der ärztlichen Bescheinigung über Vorerkrankungen die Priorität. Aus Priorität drei machte er zwei und damit wäre er schneller an den Impfstoff gekommen, der im Frühjahr noch Mangelware war. Er habe das nicht geplant, sondern spontan auf der Fahrt ins Impfzentrum gemacht, sagte der dem Gericht. Weit gekommen ist er damit nicht. Die Fälschung folgt auf, der Mann verließ ungeimpft das Zentrum und bekam wenig später den Strafbefehl.
Ein halbes Jahr später hat er eingesehen, dass das ein Fehler war. "In einer solchen Situation waren vor einige Monaten Millionen von Menschen, die Angehörige pflegen", machte ihm Finkenberger klar. Eine Urkundenfälschung rechtfertige das nicht. Mit den 50 Tagessätzen waren am Ende alle einverstanden.
Alleine für diese Summe hätten 3,3 Mio Menschen in D eine solche Fälschung begehen müssen.
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