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Kitzingen
Mit gefälschter Urkunde zur Corona-Impfung: 1500 Euro Strafe
Weil er seine pflegebedürftige Schwiegermutter schützen wollte, wollte ein Mann schneller an eine Corona-Schutzimpfung kommen – mit einer Urkundenfälschung.
Mit einer gefälschten ärztlichen Bescheinigung hat ein 44-Jähriger im April versucht, schneller an eine Corona-Schutzimpfung zu kommen. Jetzt gab es die Quittung dafür.
Foto: Helmut Fricke, dpa | Mit einer gefälschten ärztlichen Bescheinigung hat ein 44-Jähriger im April versucht, schneller an eine Corona-Schutzimpfung zu kommen. Jetzt gab es die Quittung dafür.
Sigfried Sebelka
Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 10.02.2024 19:12 Uhr

Mit einer gefälschten ärztlichen Bescheinigung hat ein 44-Jähriger auf dem Höhepunkt der Pandemie im April 2021 versucht, schneller an eine Corona-Schutzimpfung zu kommen. Die Veränderung der Priorität auf dem Attest ist allerdings im Kitzinger Impfzentrum aufgefallen. Danach hatte der Mann eine Anzeige wegen Urkundenfälschung am Hals.

Die kostet den 44-Jährigen 1500 Euro. Nach einem Einspruch gegen einen Strafbefehl hat Richterin Patricia Finkenberger den geständigen Mann jetzt zu 50 Tagessätzen je 30 Euro verurteilt. Die Höhe des Tagessätzes hat sie gegenüber dem Strafbefehl leicht nach unten korrigiert und den aktuelle Einkommensverhältniss des Mannes angepasst.

Mehrere Vorerkrankungen

Den Sachverhalt selbst hat der 44-Jährige eingeräumt. Der pflegt seine unter mehreren Vorerkrankungen leidende Schwiegermutter. "Ich habe sie schützen wollen", begründete er den Versuch, möglichst schnell an eine Schutzimpfung heranzukommen.

Dazu änderte er auf der ärztlichen Bescheinigung über Vorerkrankungen die Priorität. Aus Priorität drei machte er zwei und damit wäre er schneller an den Impfstoff gekommen, der im Frühjahr noch Mangelware war. Er habe das nicht geplant, sondern spontan auf der Fahrt ins Impfzentrum gemacht, sagte der dem Gericht. Weit gekommen ist er damit nicht. Die Fälschung folgt auf, der Mann verließ ungeimpft das Zentrum und bekam wenig später den Strafbefehl.

Ein halbes Jahr später hat er eingesehen, dass das ein Fehler war. "In einer solchen Situation waren vor einige Monaten Millionen von Menschen, die Angehörige pflegen", machte ihm Finkenberger klar. Eine Urkundenfälschung rechtfertige das nicht. Mit den 50 Tagessätzen waren am Ende alle einverstanden.

 
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  • C. B.
    Ob die Priorisierung rechtlich einwandfrei war stelle ich sowieso in Zweifel. Es heißt ja immer vor dem Gesetz sind alle gleich wenn allerdings zuerst die alten geimpft werden dann hat es mit einer Gleichheit nichts mehr zu tun. Aber die Corona Pandemie hat ja der Regierung eine weitere lukrative Einnahmequelle beschert.
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  • M. G.
    Das rechnen sie doch bitte mal vor, wie lukrativ das sein soll, wenn alleine 5 Mrd. für Tests aufgewendet werden mussten.

    Alleine für diese Summe hätten 3,3 Mio Menschen in D eine solche Fälschung begehen müssen.

    Was wollen Sie also mit ihrem Quark hier erreichen?
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