Die halbe Pfarrstelle in Gnodstadt ist besetzt. Pfarrerin Melanie Caesar hat am 1. September ihren Dienst angetreten. Am Sonntag, 13. September, wird sie offiziell installiert. In ihrer früheren Kirchengemeinde Illesheim, Schwebheim, Urfersheim und Westheim (Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) hinterlässt sie eine Lücke, in Gnodstadt (Dekanat Uffenheim) schließt sie eine. So freut sich die Kirchengemeinde auf ihre neue Pfarrerin, und Melanie Caesar freut sich auf ihre neue Aufgabe. Die 43-Jährige liebt das Land.
Neun Jahren wirkte sie im westlichen Landkreis Neustadt-Bad Windsheim. Zeit für einen Wechsel. Aber es gab noch einen weiteren Grund für einen Neuanfang. Anfang des Jahres hatten sie und ihr Mann, ebenfalls Pfarrer, sich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Sie zog nun mit ihren drei Söhnen Manuel, Andreas und Matthias nach Gnodstadt. Der jüngste besucht die Grundschule in Martinsheim, die beiden älteren die Christian-von-Bomhard-Schule in Uffenheim. Mit umgezogen sind auch Hund Pluto und vier Meerschweinchen. Das kleine Hühnervolk hat in Illesheim ein neues Zuhause gefunden.
Altehrwürdige Gebäude
Ihr neues Zuhause ist nun das Pfarrhaus in Gnodstadt. Das altehrwürdige Gebäude, wie sie es nennt, ist schon fast eingerichtet. Geholfen haben ihr Leute aus ihrer früheren Kirchengemeinde, aber auch die Gnodstädter packten mit an. Der Kirchenvorstand sei sehr aktiv, "da muss man nicht lang fragen", freut sich Melanie Caesar. Auch ihr Vorgänger auf der Pfarrstelle, Pfarrer im Ruhestand Christoph Schwethelm, schaut regelmäßig vorbei.
So fühlt sie sich von Anfang an wohl in diesem "sehr schönen Fleckchen Erde". Sie ist von Herzen gerne Landpfarrerin. Sie schätzt, wenn man einander kennt, sich sieht und aufeinander achtet, voneinander weiß. Hier sei man nicht anonym. "Ich kann mit den Leuten vor Ort reden und etwas entwickeln", ist sich die 43-Jährige sicher. Denn in Gnodstadt gehöre die Kirche dazu.
Melanie Caesar freut sich auf das, was auf sie zukommt. Sie will es auch auf sie zukommen lassen. Sie will schauen, was passt, was die Menschen hier brauchen. Sie möchte ihrer neuen Kirchengemeinde auch nichts überstülpen. Denn "wir Pfarrer kommen und gehen", weiß sie. Denn das, was sie – vielleicht in zehn Jahren – hinterlässt, "das muss den Leuten taugen", betont sie. Das heiße aber nicht, dass sie nicht eigene Impulse setzen werde. Aber: "Wir machen zusammen etwas."
Melanie Caesar wollte nach ihrem Abitur ein Diakonisches Jahr in England verbringen, eineinhalb sind daraus geworden und der Entschluss, Theologie zu studieren. Zuerst an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau, dann an der Universität Leipzig. Ihr Vikariat verbrachte sie am Hesselberg in Mönchsroth. Pfarrerin z.A. war sie dann in Gunzenhausen, bevor sie für gute neun Jahre in Illesheim wirkte.
Reiten und spazieren gehen
Von Mittelfranken kam sie nun erstmals nach Unterfranken. Hier sei der Dialekt schon etwas anders, sagt sie und lacht. Was Gnodstadt für die zusätzlich reizvoll macht, ist der Reit- und Fahrverein. Denn sie sei ein halbes Leben lang geritten. Weiteres Hobby sind Spaziergänge mit Hund Pluto in der freien Natur. Da kann sie nebenbei auch Gedanken sammeln, zum Beispiel für ihre Predigt. Und dann liest sie auch noch gerne Romane.
Melanie Caesar wird am Sonntag durch den Uffenheimer Dekan Karl-Uwe Rasp feierlich installiert. Der Festgottesdienst beginnt um 14 Uhr auf dem Sportplatz, bei unbeständiger Witterung in der Reithalle (Breite Straße).