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MARKTBREIT
Mit dem Blindenstock durch den Schulflur
Michael Schulz vermittelte den Schülern am Gymnasium Marktbreit einen Eindruck, wie es ist, mit dem Blindenstock zu gehen.
Foto: Andrea Heilmann | Michael Schulz vermittelte den Schülern am Gymnasium Marktbreit einen Eindruck, wie es ist, mit dem Blindenstock zu gehen.
Julia Lucia
 |  aktualisiert: 12.08.2016 03:36 Uhr

Wie ist es im Leben, wenn man nichts sieht oder hört? Eine Vorstellung davon bekamen Schüler des Marktbreiter Gymnasiums bei einem Projekttag am Ende des Schuljahres.

Mit verdeckten Augen und Blindenstock in der Hand erkundeten die Kinder die Schulflure. Schnell merkten sie, dass es nicht leicht ist, sich blind in der Welt zu bewegen und sich nur auf das Gehör und den Tastsinn verlassen zu können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Michael Schulz und Volker Tesar vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund Unterfranken berichteten den Schülern von ihrem Leben als Blinder. Schulz sprach über sein Leben mit einem Blindenhund und wie wichtig Hör- und Tastsinn für ihn sind. Von zerstörten Berufswünschen erzählte Tesar, der mit 27 Jahren bei einer Klettertour in den Alpen erblindete und eigentlich Pilot werden wollte. Er schilderte seinen Arbeitstag mit einem speziellen Computer und erzählte, dass auch Blinde einem ganz normalen Arbeitstag nachgehen. Er sprach auch davon, dass er durch seine Behinderung mehr Fantasie hat und dass seine anderen Sinne gestärkt worden sind.

Auf ihren Hörsinn kann sich Doris Ehrenreich nicht mehr verlassen. Mit elf Jahren verlor sie durch eine Krankheit ihr Gehör. Als Vertreterin des Paritätischen Wohlfahrtsverband Unterfranken gewährte sie den Schülern Einblicke in ihr Leben. Erstaunt waren die Kinder darüber, wie gut Doris Ehrenreich sie durch Lippenlesen und Achten auf die Mimik verstehen konnte. Damit sich die Buben und Mädchen besser mit Ehrenreich unterhalten konnten, übersetzte Uta Schmitgen die Fragen in Gebärdensprache. Von ihr lernten die Kinder auch, ihren Namen mit dem Fingeralphabet zu buchstabieren.

Den Abschluss des Projekttages gestaltete die Jugendbeauftragte der Polizei Kitzingen Susanne Eyrich. Sie zeigte den Heranwachsenden mit kleinen Simulationsspielen, wie es ist, wenn einem Gewalt begegnet, man keine Hilfe bekommt oder wenn man ausgegrenzt wird. Die Schüler erfuhren, wie man sich in einer solchen Situationen verhalten und was besser unterlassen sollte.

 
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