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Marktbreit
Mit 112 km/h durch Tempo 30-Zone in Marktbreit: Spitzenergebnisse der Verkehrsmessungen präsentiert
In der Marktbreiter Altstadt wurden mehrfach Autos mit über 100 km/h gemessen. Der Stadtrat diskutierte die Folgen und den Umgang mit Wohnmobilen.
Thema im Stadtrat: Wohnmobile dürfen auch weiter am Rande, aber außerhalb des Marktbreiter Wohnmobilstellplatzes stehen – sie müssen dafür aber auch bezahlen.
Foto: Robert Haaß | Thema im Stadtrat: Wohnmobile dürfen auch weiter am Rande, aber außerhalb des Marktbreiter Wohnmobilstellplatzes stehen – sie müssen dafür aber auch bezahlen.
Robert Haaß
 |  aktualisiert: 09.02.2024 10:16 Uhr

Da ging schon ein deutliches Raunen durch die Reihen des Marktbreiter Stadtrats, als Bürgermeister Harald Kopp am Montagabend die Spitzenergebnisse von Verkehrsmessungen in der Altstadt bekannt gab: Ein Autofahrer brachte in der Enheimer Steige – dort gilt Tempo 30 – 112 Kilometer pro Stunde (km/h) auf den Tacho.

Das war aber noch lange nicht alles, das von stationären Messgeräten aufgezeichnet wurde. 108 und 104 km/h in der Obernbreiter Straße, 92 km/h in der Ochenfurter Straße oder auch 88 km/h in der Schlesierstraße. Das sind alles Straßen, in denen Tempo 30 gilt. Auch Gnodstadt blieb von den Rasern nicht verschont. Dort wurde bei erlaubten 50 km/h eine Höchstgeschwindigkeit von 101 km/h gemessen.

Allerdings wurden diese Ergebnisse nur von Aufzeichnungsgeräten gemessen und waren somit keine offiziellen Geschwindigkeitsmessungen – sonst wären womöglich Führerscheine eingezogen worden. Vor diesem Hintergrund betonte Kopp die Notwendigkeit der Kontrollen in Marktbreit.

Streitpunkt Wohnmobilstellplätze

Der Marktbreiter Wohnmobilstellplatz ist beliebt. Die bis vor kurzem 18 und nun 30 Plätze sind in der Saison eigentlich immer belegt. Deshalb gibt es etliche Wohnmobilisten, die auf die Grünflächen außerhalb des eigentlichen Stellplatzes ausweichen. Das wiederum ist SPD-Stadtrat Werner Hund ein Dorn im Auge. Mit einem Antrag an den Stadtrat versuchte er, die Lage in seinem Sinne zu verbessern: Mit Pfosten oder großen Steinen soll das Parken auf den angrenzenden Grasflächen unmöglich gemacht werden.

Eine ganz Liste an Argumenten hatte Bürgermeister Harald Kopp gegen dieses Ansinnen gesammelt. Denn wenn die angrenzenden Flächen nicht genutzt werden dürften, dann stünden die Mobile eben woanders, was sicher noch weniger gewünscht wäre. "Wer dort steht, der wird auch kassiert", so der Bürgermeister. Bislang seien so mehrere tausend Euro in den Stadtsäckel geflossen. Zudem sei das alles der Zeit geschuldet, beschränke sich vor allem auf die Sommermonate und die Brückentage.

Wohnmobile statt Jugendliche und Nilgänse

Rund 50 Euro seien es pro Tag und Wohnmobil, was an Wertschöpfung in der Stadt bleibe, so die Touristinformation. Profitieren würden in Marktbreit Geschäfte, aber auch Gasthäuser, wie etwa die Pizzeria nahe des Platzes. Auch das Landratsamt, so Kopp, habe nichts gegen die angrenzenden Stellplätze.

Werde dort nicht geparkt komme dadurch auf den Bauhof mehr Arbeit zu, dort müsste öfters gemäht werten. Was auch das Risiko von Steinschlag auf angrenzende Fahrzeuge erhöhe. Und der Bürgermeister hatte weitere Argumente: Mehr Wohnmobile sorgen für weniger Jugendliche in dem Bereich und auch weniger Unrat. Und nicht zuletzt vertreibe das auch die Nilgänse.

Auch wenn Werner Hund noch einmal das Wort ergriff und für seinen Antrag plädierte - am Ende folgten ihm nur zwei Räte.

Wie es denn mit der seit langem geplanten Umgestaltung des Schlosshofes stehe, so die Frage von Werner Fuchs am Ende der Sitzung. Hier verwies der Bürgermeister auf die vielen Projekte, die derzeit in der Stadt, aber auch anderen VG-Gemeinden laufen. Wenn da eines abgearbeitet ist, wie etwa jetzt die Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes, dann könnten auch andere nachrücken. Für Marktbreit stehe da aber auch noch einiges auf der Liste, etwa die Mainufergestaltung, die Zufahrt zum Ohrenberg oder das neue Baugebiet dort. "Die Mühlen mahlen langsam, aber es wird nichts vergessen", so Kopp.

 
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    Wann werden in Marktbreit die Einbahnstraßen für Fahrradfahrer geöffnet?
    Wann wir insgesamt der Verkehr in der Altstadt beruhigt?
    Wann werden endlich die Leerstände für die Verwaltung genutzt, anstatt ein neues , teueres und weit ab vom Schuss gelegenes Verwaltungsgebäude zu bauen?
    Wer wird dem Wirt der Schlossgaststätte, der Ende des Jahres aufhört, folgen?
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