In den Morgenstunde des 8. Januar, dem Fest der „Taufe Jesu“, ist Bruder Joachim (Johann) Witt der Abtei Münsterschwarzach gestorben.
Er sei für viele Menschen ein wesentliches Gesicht der Abtei gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung. Vor zehn Jahren wurde er schwer krank, musste an die Dialyse. Trotz seiner schweren Krankheit habe er seine Offenheit zu Begegnungen und Gesprächen nie verloren.
Geboren wurde er am 19. Juni 1939 in Neustadt (Waldnaab). Seine Eltern waren Schuhmachermeister und hatten einen eigenen Laden. Sein Bruder trat als Bruder Manuel ebenfalls in die Abtei Münsterschwarzach ein, seine Schwester Hildegard in den Dienst der Mission ins Krankenhaus Litembo in Tansania.
Witt lernte Schuhmacher in seinem Heimatort
Johann Witt machte nach der Berufsschule eine Ausbildung zum Schuhmacher in seinem Heimatort. Als junger Mann gehörte er sehr aktiv zur Christlichen Arbeiterjugend (CAJ). Bei einer Romwallfahrt predigte Papst Pius XII. so eindringlich den Missionsauftrag, dass Bruder Joachim am 28. Juni 1958 ins Postulat und am 10. September 1959 ins Noviziat eintrat. Vor Abt Bonifaz legte er 1960 die zeitlichen, 1964 die feierlichen Gelübde ab.
Seit 1960 war er der Missionsprokura zugeteilt. Über 40 Jahre arbeitete er für und mit den Menschen der afrikanischen, asiatischen und amerikanischen Kirchen, in denen die Abtei tätig ist. Er sei das menschlich zugewandte Gesicht, das offene Ohr und Herz der Münsterschwarzacher Prokura gewesen. Mit der Ausbildung als Bürokaufmann prägte er diesen Bereich und legte dabei großen Wert auf eine persönliche Wohltäterbetreuung.
Aktionen, die seinen Stempel im Besonderen tragen, waren der Handel mit Briefmarken oder Ansichtskarten; Briefmarkenausstellungen; die großen Flohmärkte, der Missionssonntag und die „Missionsgemeinschaft Bayern“. Mit Pater Ildefons Weigand entstand ein Austausch mit Arbeiten der afrikanischen Makondekünstler, woraus später die Fair-Handel GmbH entstand, die Bruder Joachim bis zum Beginn seiner Krankheit leitete.
Ein Missionar der tätigen Hände
Bruder Joachim sei kein Missionar der Predigt gewesen, er war ein Missionar der tätigen Hände, die annahmen und weitergaben. Hände, die sich für andere regten.
Die Beerdigung ist an diesem Mittwoch, 11. Januar, um 10.30 Uhr auf dem Klosterfriedhof der Abtei.