Das perfekte Passwort, sagen die Fachleute, ist ganz einfach. Man nehme 18 ägyptische Hieroglyphen, das Blut einer Jungfrau und das Schambein eines prominenten Fußballers – dann kann nichts mehr passieren.
Seit zwei Wochen besteht mein Leben daraus, meine Passwörter zu zählen. Ergebnis: noch offen. Ich bin jetzt bei 67. Leider kann ich die 67 Passwörter nicht eindeutig zuordnen. Es herrscht also gerade Chaos. Wobei Passwörter vergessen die eine Sache ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass man ständig aufgefordert wird, das bestehende Passwort zu erneuern. Aus Sicherheitsgründen. Die neuen Passwörter werden immer anspruchsvoller und machen es tatsächlich nicht mehr unter 18 ägyptischen Hieroglyphen.
Früher gab man als Passwort ein normales Wort an und die Sache war erledigt. „Frank“ reichte völlig. Dann wurde es anspruchsvoller: „Sorry, Dein Passwort ist zu kurz!“
Also musste „TollerFrank“ herhalten. Das ging eine Weile gut, bis es beim nächsten Wechsel hieß: „Sorry, Dein Passwort ist zu kurz! Außerdem muss Dein Passwort mindestens eine Nummer enthalten!“
Dann eben „1 TollerFrank“. Eine höhere Macht war dagegen: „Sorry, Dein Passwort darf keine Leerzeichen enthalten!“
Bitteschön: „33tollefranksjetztkönntihrmichgleichmal“.
Wieder nichts: „Sorry, Dein Passwort muss Großbuchstaben enthalten!“
33tolleFRANKSjetztkönntihrmichgleichmal“.
Keine Chance: „Sorry, Dein Passwort darf nur Großbuchstaben enthalten, die nicht aufeinanderfolgend sind!“
33tolleFRANKSjetztkönntihrmichgleichmalUnddannwerdeIchfuchsteufelswildIhrPappnasen!“
Jetzt aber. Technik überlistet. Von wegen: „Sorry, das Passwort ist schon in Benutzung. Wähle ein anderes!“
Mein Leben als Mann erscheint immer donnerstags – als ausgleichende Gerechtigkeit abwechselnd mit dem „Frauenversteher“.