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KITZINGEN
Mehr Weitblick geht nicht
TraumRunde Rödelsee: Einer der schönsten Aussichtspunkte im Landkreis – der Kappelrangen auf dem Schwanberg.FOTOS: Siegfried Sebelka
Foto: Sebelka | TraumRunde Rödelsee: Einer der schönsten Aussichtspunkte im Landkreis – der Kappelrangen auf dem Schwanberg.FOTOS: Siegfried Sebelka
Sigfried Sebelka
Siegfried Sebelka
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:43 Uhr
Fotoserie

Rödelsee ist die einzige Gemeinde im Landkreis, über deren Gebiet zwei TraumRunden laufen. Aber Rödelsee ist halt auch die einzige Gemeinde, die einen Schwanberg hat. Der hat ohne Zweifel Potenzial für zwei Runden – und, wie die zahlreichen Hinweisschilder auf dem heiligen Berg im Landkreis zeigen – für noch viel mehr.

Die TraumRunde Schwanberg ist so etwas wie der Spaziergang unter den acht Wandermöglichkeiten. Sieben Kilometer, fast eben, gut zu machen. Auch wenn sich beide Wege berühren und eine Zeit lang parallel laufen, die TraumRunde Rödelsee geht als Spaziergang nicht durch.

„Heute Ruhetag.“
Montags die Regel in Rödelsee

Dafür sorgen die neun Kilometer Länge, aber vor allem die 311 Höhenmeter. Die muss man überwinden, um auf den 473 Meter hohen Schwanberg zu kommen. Ohne Schweiß geht da nichts. Es lohnt sich dennoch. Die Tour bietet Aus- und Weitblicke, die ihresgleichen suchen: Weintempel, Kappelrangen, Biergarten am Forsthaus, Conrads-Eck und der Aussichtspunkt terroir f: Die Namen stehen für Qualität.

Deshalb ist bei dieser Tour ganz wichtig: Das richtige Wetter. Klare Sicht sollte man haben, sonst verpasst man was. An einem Montag Ende September hat das Wetter gepasst. Der Tag eher nicht, aber dazu später. Ab der Ortsmitte von Rödelsee ist der Zufahrtsweg zum Wanderparkplatz ausgeschildert. Dann muss man – wieder einmal – den Wegewarten ein Kompliment machen. Die Ausschilderung und Markierung ist (fast) perfekt. Eine einzige Falle ist eingebaut. Beim Abstieg vom Conradseck geht es einmal rechts weg in Richtung Aussichtspunkt terroir f. Genau da wird der Wanderer geradeaus weitergeschickt, wenn er nicht aufpasst. Der Pfeil auf der Markierung kann täuschen. Aber das merkt man schnell, weil einem die Markierungen fehlen, an die man sich gewöhnt hat. Aber sonst, alles perfekt auf der Runde, auf der es viel zu sehen gibt. Es geht von Anfang an leicht bergauf. Den Blick vom Weintempel in die Ferne und auf die an der Weinlese beteiligten Menschen und Maschinen in der Nähe sollte man genießen. Denn dann kommt der Zick-Zack-Weg und führt steil nach oben. Unterwegs kommt man an einem Dachsbau vorbei und auch das Naturdenkmal Efeubaum ist sehenswert. Wenig später ist der Kappelrangen mit seiner bekannt grandiosen Aussicht erreicht.

Bis zum Schloss sind es noch ein paar Meter. Kleine Pause im Café wäre zwar generell möglich, Montag ist aber geschlossen. Am Aufgang zum Schlosspark treffen sich die beiden TraumRunden Rödelsee und Schwanberg. Der Schlosspark mit seinen Sehenswürdigkeiten kennen viele und auch der Weg in Richtung Friedwald, zur Keltenschanze und weiter zum Birkensee gehört zu den Schwanberg-Klassikern. Von hier ist es nicht mehr weit zum nächsten Aussichtspunkt, dem Conradseck.

Von nun an geht's bergab. Wieder im Zick-Zack, wieder steil und diesmal vorbei an einem Steinbruch, der durch seine Farben glänzt. Kurz danach – und wenn man nicht in die schon erwähnte Falle tappt – hat man den relativ neuen Aussichtspunkt terroir f erreicht. Auch hier Weit- und Einblicke in Fragen rund um den Wein.

Der Rest verläuft auf Weinbergswegen, führt vorbei am ziemlich üppig ausgefallenen Flurbereinigungs-Denkmal, am Rödelseer Kreuz und dann zurück zum Parkplatz. Kurz vorher gibt es noch das vermutlich einzige Fünf-Sterne-Insektenhotel weit und breit zu sehen.

Dann ist die Tour nach gut zweieinhalb Stunden vorbei. Eigentlich Zeit für eine kleine Belohnung. Aber da spielt der Montag nicht mit. Die Rödelseer Gastronomie scheint sich den Montag als Ruhetag auserkoren zu haben. Für den Rest der Woche ist die Versorgung gesichert, einschließlich durchgängiger Küche, was nicht so oft vorkommt. Verhungern muss auch am Montag niemand. Es gibt ja den Rödelseer Dorfladen. Ein paar Polnische, zwei Brötchen = drei Euro. Kann man nicht maulen.

ONLINE-TIPP

Mehr Informationen unter www.wanderglueck-kitzingen.de und mehr Bilder unter kitzingen.mainpost.de

TraumRunde Rödelsee

Wegeverlauf: Startpunkt ist der Wanderparkplatz (1) vor den Weinbergen. Der Weg führt bis an die Waldgrenze, dann links Richtung Weintempel (2). Weiter geht es im Wald auf einem Zick-Zack-Weg (3) bergauf, über die

Schwanberg-Straße. Der Pfad führt am Hang entlang bis auf eine Schotterstraße, dort links einige hundert Meter der Beschilderung folgen, anschließend

weiter rechts auf den Kappelrangen (4). Ein schmaler Weg und einige Stufen aufwärts führen am Schloss vorbei bis auf den Platz vor der St. Michaelskirche (5). Der Weg geht weiter Richtung Schloss an den Figuren von Pip-pin und Hadeloga vorbei über die Treppen in den acht Hektar großen Schlosspark (7), der Anfang der 1920er Jahre angelegt wurde. Beim Mausoleum (8) geht es links vorbei zum Zypressen-See, bis die geschotterte Straße im Friedwald erreicht wird.

Danach links halten bis nach dem Keltenwall (9). Über den „Wald- und Grenzweg“ erreicht man nach einiger Zeit den Birkensee (10). Der Weg geht rechts am See vorbei und führt zum Aussichtspunkt Conradseck (11). Kurz darauf beginnt der steile Abstieg zum nächsten Aussichtspunkt, dem terroir f (12), einem „magischen Ort des Frankenweins“. Von dort führt der Weg zurück nach Rödelsee.

Die Daten: Die Strecke ist neun Kilometer lang. 311 Höhenmeter und mehrere An- und Abstiege sind zu überwinden. Die Gehzeit wird mit drei Stunden angegeben.

Psst: Auf dem Zick-Zack-Weg zum Kappelrangen kommt man auch an einem alten Dachsbau. Der Bursche war allerdings nicht zuhause.
Foto: Sebelka | Psst: Auf dem Zick-Zack-Weg zum Kappelrangen kommt man auch an einem alten Dachsbau. Der Bursche war allerdings nicht zuhause.
Versteckte Schönheiten: Auf dem Weg vom Conradseck nach unten ein interessanter Steinbruch.
Foto: Sebelka | Versteckte Schönheiten: Auf dem Weg vom Conradseck nach unten ein interessanter Steinbruch.
Alter Bekannter: Der Birkensee ist erreicht. So richtig gut sieht er derzeit nicht aus, wenig Wasser, viel Grünzeug drin.
Foto: Sebelka | Alter Bekannter: Der Birkensee ist erreicht. So richtig gut sieht er derzeit nicht aus, wenig Wasser, viel Grünzeug drin.
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