Einen deutlichen Anstieg der Krankmeldungen verzeichnete die AOK Bayern während der Corona-Pandemie, heißt es in einer Pressemitteilung. So waren zwischen 16. März und 5. April 2020 im Durchschnitt 54 Prozent mehr AOK-Mitglieder krankgeschrieben als im Vorjahr. Die Diagnose Corona selbst spielte in diesem Zeitraum mit durchschnittlich 1,5 Prozent eine untergeordnete Rolle. „Uns liegt darüber hinaus noch keine Auswertung nach Krankheitsursachen vor, aber schon jetzt lässt sich sagen, dass sich während der Hochphase der Corona-Pandemie deutlich mehr Versicherte krank gemeldet haben als in den Vorjahren“, so Alexander Pröbstle, Direktor der AOK in Würzburg. In den Osterferien (6. bis 19. April) hat sich die Zahl der Krankmeldungen dann wieder normalisiert – und lag sogar im Schnitt um vier Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.
Während für 2020 noch keine detaillierte Analyse der Krankenstandszahlen vorliegt, stehen aktuelle Auswertungen für 2019 jetzt zur Verfügung. Demnach sind AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis Kitzingen kränker als im bayernweiten Vergleich. Mit 5,4 Prozent liegt der Krankenstand über dem Bayernwert von 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich weniger Beschäftigte krank gemeldet. Der Krankenstand sank im Landkreis Kitzingen um 0,3 Prozentpunkte.
Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen. 45,5 Krankmeldungen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder gab es im vergangenen Jahr im Kitzinger Land wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es 47,6 Krankmeldungen. Auf Muskel-/Skeletterkrankungen entfielen 33,9, auf Erkrankungen des Verdauungssystems 19,5 und auf Verletzungen 17,5 Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, so Alexander Pröbstle. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 17,5 Kalendertage krank, im Landkreis Kitzingen waren es im Schnitt 19,7 Tage.