Martin Schleyer, der in dem holzarmen Niger mit dem Bau von Lehm-Öfen zum Einsparen des wertvollen Brennmaterials beitragen will, hat auch schon eine erste Erfolgsmeldung. Der erste Lehmherd ist in Betrieb genommen.
Die acht Einheimischen, denen er sein Wissen vom Ofenbau vermitteln will, „sind super“. „Sie haben alles sofort verstanden, und sie haben den zweiten Ofen alleine begonnen“, schreibt er. Man habe etwas an dem Herd ändern müssen, weil die Situation vor Ort anders sei, als in Repperndorf, wo der Prototyp steht. Aber es funktioniere alles.
Schleyer ist überzeugt, dass sich der Einsatz lohnt. „Die Menschen sind begeistert, dass sie nun keinen Rauch mehr in der Küche haben“, schreibt er. Und: „Ihr hättet mal ihre Gesichter sehen sollen, als der erste Rauch aus der Wand kam.“
Wie Schleyer schreibt, lebt er im Niger in einer Stadt aus Lehm, in Zinder, 900 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Niamey. Die Menschen seien arm, aber sie helfen zusammen, und so muss keiner hungern. In der nächsten Woche werde er in ein weitere Dorf gehen und den Bewohnern den Bau des Lehm-Herdes zeigen.
Wie berichtet, war Schleyer über den Moussa Baouada auf die Idee mit dem Herdbau gekommen. Der Nigerianer hatte ein Praktikum am Landratsamt gemacht und war so mit Schleyer in Kontakt gekommen, der nach dem Bau eines kompletten Lehmhauses für seine Eltern reiche Erfahrung in Sachen Lehmbau hat.
Ziel der Aktion: In den ärmsten Ländern Afrikas, wie beispielsweise dem Niger, wird Brennholz immer knapper. Die üblichen Drei-Steine-Feuer in den Hütten sind Energieverschwender. Sie sollen zumindest teilweise durch Nachbauten des Lehm-Ofens aus Repperndorf abgelöst werden. Mit dem Holz, das bisher an einem Tag verheizt wurde, kann man mit dem Ofen aus Lehm vier Tage lang kochen, backen und über Nacht die Hütte warm halten. Weiterer Vorteil: Der Ofen kann komplett mit Material vor Ort gebaut werden.
Moussa Baouada hat Schleyer in Niger in Empfang genommen und steht ihm vor Ort vor allem auch als Dolmetscher zur Verfügung.