Marlene Bauer geht als einzige Kandidatin in die Bürgermeisterwahlen in Segnitz am 29. Januar 2017. Damit dürfte die 62-jährige Bankkauffrau mit ziemlicher Sicherheit auch die neue Bürgermeisterin des Gärtnerdorfs werden.
Aber: Auch wenn sie die einzige Kandidatin ist, die Segnitzer Wähler haben dennoch die Wahl, wie in der Sitzung des Wahlausschusses am Donnerstagabend deutlich wurde.
Wahlvorschläge wurden geprüft
Aufgabe des Ausschusses in der Sitzung, die 40 Tage vor dem Wahltermin stattfinden muss, war es, Wahlvorschläge zu prüfen und die Gültigkeit festzustellen. Beim Vorschlag der Segnitzer Bürger Liste (SBL) war fast alles korrekt: Die Nominierungsversammlung für die Kandidatin war am 25. November, der Wahlvorschlag fristgerecht am 28. November in der Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.
Da aber nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde, musste die Frist noch bis 15. Dezember verlängert werden – auch da kamen keine weiteren Vorschläge. Mit zwölf Unterzeichnern hatte der Wahlausschuss auch ausreichend Unterschriften. Für etwas Verwirrung sorgte die Anwesenheitsliste bei der Nominierungsversammlung: Ein Teilnehmer hatte sich versehentlich zwei Mal in die Liste eingetragen, so dass am Ende das Stimmenergebnis nicht korrekt sein konnte.
Dann wurde aber festgestellt, dass Marlene Bauer selbst vergessen hatte, sich als Teilnehmerin einzutragen – ein Fehler, der „geheilt“ wurde.
Am Ende waren es 74 Unterschriften
Als neue Wählergemeinschaft mussten für die SBL zudem mindestens 40 Unterstützer eine separate Liste unterzeichnen. Das bis zum 19. Dezember ausgelegene Papier enthielt am Ende 74 Unterschriften. Da Bauer die Erklärung zur Kandidatur unterschrieben hatte, gab es für den fünfköpfigen Wahlausschuss, der ohne Rücksicht auf die Zahl der Beisitzer beschlussfähig ist, keinen Grund, den Vorschlag abzulehnen.
Nur eine Kandidatin für die Bürgermeisterwahl – warum ist dann überhaupt noch ein Wahlgang nötig? Kerstin Ebert, Geschäftsstellenleiterin der VG Marktbreit und Wahlleiterin, zieht aus ihrem Ordner einen Entwurf für den Wahlzettel hervor. Der sieht neben Marlene Bauer einen freien Wahlvorschlag vor: Die Segnitzer können auch eine „andere wählbare Person handschriftlich eintragen“.
Die weiteren Schritte: Die Wahl zum Bürgermeister findet am Sonntag, 29. Januar 2017, statt. Zwei Tage später, am 31. Januar, tagt der Wahlausschuss, um das Wahlergebnis festzustellen. Ist da alles in Ordnung, übernimmt der neue Bürgermeister oder die Bürgermeisterin am 1. Februar die Amtsgeschäfte.
Vereidigung wohl am 6. Februar
Die Vereidigung findet in der ersten Gemeinderatssitzung nach Feststellung des Wahlergebnisses statt, was wohl am 6. Februar sein dürfte. Sollte Bauer Bürgermeisterin werden, muss ein neues Gemeinderatsmitglied nachrücken, um das Ratsgremium wieder zu vervollständigen. Dann ist auch die Wahl eines zweiten Bürgermeisters nötig. Die Amtszeit des neuen Bürgermeisters läuft bis zum 30. April 2020.
