
"CSU-Highway To Hell" scherzte Ministerpräsident Markus Söder beim Start am Weinfestplatz in Volkach über die bevorstehende Strecke. Gemeint war damit aber nicht, dass die Ortschaft Neuses am Berg ihrem steilen Namen alle Ehre machen würde. Vielmehr war er schon voller Vorfreude, weil er die Radltour am Samstag in Unterfranken später beim AC/DC-Konzert in Nürnberg ausklingen lassen würde.
Dort könnte er dann auch Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein erneut getroffen haben. Der sprach zunächst ein Grußwort am Start. Dann zog er sein T-Shirt aus – und zum Vorschein kam ein AC/DC-Fan-Shirt. Statt aufs Rad schwang sich Bäuerlein dann ins Auto, um sich zeitig auf den Weg nach Nürnberg zu machen.
Gut ein Dutzend Helfende des CSU-Ortsverbandes hatten derweil alle Hände am Start voll zu tun. Angemeldete Radler und Radlerinnen wurden abgehakt, es gab Gutscheine für den Ausklang in Kitzingen, Infomaterial und Getränke.
Alt und Jung radelten mit. Karl Patzelt (73) und Sigrid Kraus (67) aus Volkach zum Beispiel. Sie machen auch beim Stadtradeln mit. Da sie bis zu 80 Kilometer am Tag fahren, dachten sie sich, da sei auch die kürzere CSU-Radl-Tour zu schaffen. Zurück ging es später dann natürlich auch wieder mit dem E-Bike.
So geht es auch: 15 Jahre altes Rad statt E-Bike
Ihren Urlaub verbringen Susanne Siemer (59) und Walter Ulrich (70) derzeit in Sommerach. Auf Plakaten haben sie von der Tour erfahren – und sich angemeldet. "Wer Markus Söder in Deutschland nicht kennt…", meinte Ulrich und freut sich auf ein persönliches Kennenlernen.
Georg Dierkes aus Würzburg ließ es sich auch nicht nehmen mitzufahren. Auch wenn er kein E-Bike hat, sondern "nur" ein etwa 15 Jahre altes "normales Fahrrad". Angereist war er mit dem Bus. Ob er dann von Kitzingen mit dem Rad oder dem Zug zurückfährt, ließ er offen.

Markus Söder indes war voll in seinem Element. Er genoss das Bad in der Menge. Ein Selfie hier, ein Selfie da. Als die Kreisvorsitzende Barbara Becker dann einige Verhaltensregeln für die Tour bekanntgab und sagte "Wir sind freundlich und rücksichtsvoll", da konnte es sich Söder nicht verkneifen, mit einem "Seit wann denn des?" einzuschreiten. Auch für andere CSU-Größen hatte er einen kleinen Seitenhieb parat.

70 Jahre bei der CSU
Dann hielt aber auch der Ministerpräsident inne, weil es Dinge gibt, die auch ihn beeindrucken. So der Obervolkacher Siegfried Feuerbach. Ihn durfte Söder für 70 Jahre Mitgliedschaft in der CSU ehren. Zuvor war der 91-Jährige auch in der Jungen Union gewesen. Er ist vielfältig engagiert – als Kassenprüfer in der CSU, im Gesangverein, im Winzerverein, bei den Jagdgenossen oder in der Kirchenverwaltung. Seine Kinder und Enkelkinder hatten ihn zur Ehrung begleitet.
Dann ging es los – von zahlreichen Polizeikräften zu Rad, Motorrad oder Auto geschützt. In Dettelbach begrüßte ein Plakat mit "Servusla, Markus!" den Ministerpräsidenten. Am rund 28 Kilometer entfernten Ziel warteten in der Eherieder Mühle Rettich und Obadzda. Im Windschatten des Ministerpräsidenten radelten neben Fans und Parteimitgliedern auch die Landtagsabgeordneten Barbara Becker und Steffen Vogel, die Bundestagsabgeordnete Anja Weißgerber und der Europaabgeordnete Stefan Köhler.
Freie Fahrt dank Polizeiabsperrungen
Alle kamen heil bei der Eherieder Mühle an. Für Harald Trost (51) aus Kitzingen war es entspannend. Die Tour sei angenehm gewesen, vor allem die freie Fahrt dank der Polizeiabsperrungen. Vergangene Woche sei er schon per Zufall bei seiner Radfahrt in Ansbach auf Söder bei der dortigen Radtour getroffen. Auch bei der KiKaG habe er ihn im vergangenen Jahr schon getroffen. "Man kann sich gut mit ihm unterhalten", erzählt Trost und beschreibt ihn als umgänglich und sympathisch.
Karl-Josef Deppisch (58) aus Rödelsee fand für die Tour auch nur Lob: "Schöne Tour, angenehmes Tempo, gute Unterhaltung."

Zum Abschluss kam auch Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner vorbei. Gärtnerobermeister Christian Gräbner schenkte dem Ministerpräsidenten im Beisein der Etwashäuser Gärtnerkönigin Annica, der Siedlerkönigin Pia und den Weinprinzessinnen Angelina (Albertshofen) und Helena (Seinsheim) eine Gemüsekiste. André und Verena Haßold von der Eherieder Mühle überreichten ein Weinpräsent.

Wie lange liegt Bayern noch in Deutschland?
Markus Söder nutzte nach einem herzlichen Dank an die Rosenberg-Musikanten aus Frankenwinheim die Gelegenheit, für ein paar politische Bemerkungen. So gehe es Bayern und vor allem Franken gut. Es gebe nur ein Problem, man liege derzeit in Deutschland. Bayern werde immer gefragt, ob es nicht ein eigenständiger Staat sei oder einer werden wolle. "Ich habe das noch nicht abschließend entschieden", sagte Söder unter dem Lachen der Zuhörenden.

Es dürfte nicht Geld an ausländische Konzerne gegeben werden, sondern besser an die heimische Wirtschaft, sonst komme Deutschland nicht mehr auf die Beine. Leistung müsse im Land wieder mehr Wert geschätzt werden, forderte der Ministerpräsident unter dem Beifall der Zuhörenden.

Aha. Wer genau fragt hier denn 'Bayern' (ein politisches Konstrukt) immer (also unaufhörlich oder regelmäßig)? Wer auch immer diese Person sein mag, dieser sei gesagt, dass Bay(i)ern (d. h. Altbayern und vormals auch Österreich einschließlich Südtirol) historisch schon immer Teil Deutschlands, bzw. dessen historischer Vorgänger war und nicht zuletzt auch massiv von der Zugehörigkeit zu diesem Verband, heute Bundesstaat, profitiert hat. Eine Loslösung wäre nach Völker- und Grundgesetz mindestens kaum möglich. Jedoch ist nach letzterem eine Neugliederung des Bundesgebietes nach Art. 29 (1) durchaus möglich und zwar unter Berücksichtigung "der landsmannschaftlichen Verbundenheit, der geschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge und wirtschaftlichen Zweckmäßigkeit". Franken hatte vor 1806 mit Bay(i)ern nicht wirklich viel zu tun...
Es hätten ja welche von der Opposition mitradeln und sich ein Bild von der Wirklichkeit machen können.
Imposante Figuren wie er (fast 2m groß?) reizen natürlich kleine Personen zu ungeahnten Ausbrüchen und Ausfällen, geeignet eigene Komplexe zu verarbeiten.
Jämmerlich, wie sich so mancher hier über unseren MP äußert. Scheint jedoch alles vom Art 5 abgedeckt zu sein.
das wäre ja fatal für söder und die csu.
nie mehr "söder fordert" und sonstiges gestänker gegen "die da oben" in berlin, egal ob jetzt die ampel regiert oder die csu selbst mit an der regierung beteiligt ist.
und kanzler kann der liebe markus ja dann auch nicht werden, auch wenn sein platz in bayern ist, und er als bayerischer ministerpräsident eigentlich ausbefördert ist.
Es war vor seiner Zeit als Ministerpräsident, ohne Personenschutz, schlicht und einfach der Vater mit seinem Sohn in der Schlange hinter mir.
Ein freundliches Grüß Gott untereinander war selbstverständlich, aber seitdem bin ich davon überzeugt, dass diesen Mann eine besondere Aura umgibt.
Der Markus Söder hat wohl ein ähnliches Charisma wie Björn Höcke, dem man schwer widerstehen kann ...
gez. R. König
das söder nicht unbeding der "sympathieträger" ist den er in der öffentlichkeit oder vor der kamera gibt hat man ja schon gehört.
ob das charisma ist oder hohe schauspielkunst muss jeder für sich selbst entscheiden. ;)
Kann irgendwie den Entschluss der Ordensschwestern verstehen.
Egal wie man zum BaumUmarmer steht.
Haibike und Winora gehören der niederländischen Accell Group.
Cube ist zwar Bayrisch, halte ich aber als Kernschrott für den Massenmarkt.