Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Marktsteft feierte im voll besetzten Vereinsheim ihr 150-jähriges Bestehen.
Vorsitzender Michael Eisenhuth blickte auf die Zeit nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/1 zurück, als erstmals ein gesamtdeutscher Kaiser gekrönt wurde und sich Kriegsteilnehmer als Kampfgenossen in Vereinen und Verbänden zusammenschlossen.
Eisenhuth bedauerte, dass schon bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen Unterlagen nicht mehr auffindbar waren. Nach der Umbenennung in Soldaten- und Kriegerverein 1913 war in den Folgejahren vor allem das Betätigungsverbot von 1933 bis 1945 wesentlich. Erst 1954 war die Neugründung möglich.
Bei der 100-Jahrfeier 1972 zählte der Verein 80 Personen, die ihr Jubiläum mit Gottesdienst, Kranzniederlegung und Festzug begingen.
Thema Frieden immer im Vordergrund
Bei allen Aktionen der Kameradschaft stehe bis heute immer das Thema Frieden im Vordergrund, betonte Eisenhuth, und dass sich die Kameradschaft als Verein für alle Bürgerinnen und Bürger verstehe. Daher spende er immer wieder für historische Bausubstanz. Derzeit gehören dem Verein 149 Personen an.
Die Kameradschaft ist Mitglied im Bayerischen Soldatenbund (BSB), für dessen Kreisverband Vorsitzender Wilhelm Köhler gratulierte. In Marktsteft erkenne man, was durch Pflichterfüllung und Kameradschaft möglich sei. In 150 Jahren seien eine Vielzahl an Bewährungsproben zu bestehen gewesen, die jedoch sämtlich aus Liebe zur Heimat bewältigt wurden. "Jeder weiß, was wir sind und was wir waren: Kameraden", schloss Köhler.
Namens des Bezirksverbandes Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gratulierte Gerhard Bauer zum Jubiläum. Er unterstrich die mit rund 1500 Euro guten Sammlungserfolge in Marktsteft selbst in der Pandemiezeit, das sei nicht in allen Orten so gewesen.
Zudem gab er Einblick in die derzeitigen Arbeitsmöglichkeiten des Volksbundes in Osteuropa. Haupttätigkeitsfelder lägen in Regionen, die schon im Zweiten Weltkrieg als Schlachtfelder unter schweren Kriegsfolgen zu leiden hatten und wo bis heute nach Vermissten und Einzelgräbern gesucht wird, um sie in Sammelfriedhöfe zusammenzuführen. Diese Arbeiten ruhten jedoch derzeit auf unbestimmte Zeit.
Ehrungen
40 Jahre: Helmut Fahmer, Heinrich Siebert
25 Jahre: Friedrich Appold, Thomas Geiersbach, Heinz Jacob, Armin König, Heinz Reuthal
10 Jahre: Alfred Anger, Marion Erk, Matthias Haag, Peter Himmel, Thomas Kanzok, Achim Leybach, Detlev Roth, Norman Schliewenz, Stefan Stadelmeyer, Robert Stupac, Bülent Tanriverdio, Stefan Ullrich, Adelgunde Will
BSB-Auszeichnungen für besondere Verdienste
Verdienstorden für Frauen in Gold: Gisela Stark
Ehrenkreuz: Jürgen Krämer, Reiner Seitz
Verdienstkreuz 2. Klasse: Rudolf Erk, Karl Winterstein