Totgesagte leben länger: Mit dem Wechsel des Städteplaners in Marktsteft ist auch das "Innerstädtische Entwicklungskonzept", das ISEK, wieder auferstanden. Kürzlich erhielten die Stadträte von Bürgermeister Thomas Reichert einen ersten Eindruck, wohin die Reise gehen könnte.
Auslöser für die Aktion war der Antrag von Peter-Michael Himmel in der Januarsitzung, die Fördersumme für das Kommunale Förderprogramm auf 50 000 Euro, zunächst für ein Jahr, anzuheben. Teil des Programmes ist die Beratung Bauwilliger im Sanierungsgebiet durch den Stadtplaner. Beim entsprechenden Treff von Bürgermeister, Verwaltung und Planer hierzu, entdeckten die Teilnehmer die Chancen des ISEK, das in Marktsteft bereits 2016 angestoßen wurde und sich vor allem mit dem Verkehr in der Altstadt beschäftigte. Ohne große Erfolge allerdings, wie Reichert feststellte.
Nun besteht aber die Chance, dieses ISEK wieder aufleben zu lassen und sich dabei vor allem mit einer klaren Zielsetzung der künftigen Stadtentwicklung auseinander zu setzen. Ungelöst seien, so der erste Eindruck, die Fragen der Nutzung der Innenentwicklungspotentiale, eine Neuausweisung von Wohnbauflächen, aber auch der Fahrradtourismus. Beispiel ist auch die Hauptstraße, in der ein maroder Kanal dringend saniert werden muss. Dabei solle auch eine durchgehende Gestaltung der gesamten Straße bedacht werden.
Stadtrat wird eine ganze Reihe an Punkten erörtern müssen
Um hier weiter zu kommen, wird in einer der nächsten Sitzungen der Stadtrat eine ganze Reihe an Punkten erörtern müssen, etwa die Fortschreibung der Gestaltungssatzung und des ISEK selber. Um auch die Bürger wieder stärker in diese Prozesse einzubeziehen, soll im Mai dazu eine Bürgerinformation stattfinden.
In der Diskussion im Rat kamen die Vorschläge gut an. Bereits mit der Planerin besprochen wurde der Vorschlag von Sebastian Schneider mit Visionalisierungen zu arbeiten, so soll die Gestaltung der Stadteingänge bildlich dargestellt werden. Weitere Anregungen der Räte waren die Möglichkeit, Solaranlagen auch auf den Dächern der Altstadt zu erlauben und Rechenbeispiele für die Zuschüsse aus dem kommunalen Förderprogramm zu zeigen.
Auch Marktsteft wird sich an der Fortschreibung der ILE MainDreieck beteiligen. 2012 ins Leben gerufen, muss sich der Zusammenschluss aus zwölf Gemeinden zweier Landkreise immer wieder neu aufstellen, um weiter Fördergelder für gemeinsame Maßnahmen zu erhalten. Für die kommende Arbeitsperiode stellten die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden als neue Arbeitsschwerpunkte die Digitalisierung und den Umweltschutz als Schwerpunkte ins Zentrum der Arbeit.
Bürgermeister Reichert: "Bei der Digitalisierung sind wir mittendrin"
"Bei der Digitalisierung sind wir mittendrin", sagte Bürgermeister Tomas Reichert und verwies auf das Ratsinformationssystem, das wohl in den kommenden Monaten auch für die Stadt Marktsteft eingeführt werden soll. "Wir werden eine komplett digitale Gesellschaft", so die Prognose des Bürgermeisters, dem allerdings altersbedingt die Entwicklung etwas schnell voran schreitet.
Und natürlich ist das Thema Umwelt für die Stadt hochinteressant, soll doch hier im Alten Hafen die Umweltbildungsstation des Landkreises Kitzingen entstehen. Die Zustimmung erfolgte einstimmig.