
Mariä Himmelfahrt als Teil-Feiertag: In den meisten Städten und Gemeinden der Region, in denen die Mehrzahl der Bewohner Katholiken sind, ist das ein kirchlicher Feiertag – und damit arbeitsfrei. In der evangelisch-lutherisch dominierten Großen Kreisstadt Kitzingen, ebenso wie in gut einem Dutzend anderer Orte des Landkreises, ist dagegen alles wie immer: ein ganz normaler Arbeitstag, in diesem Jahr ein Montag wie viele andere auch.

Entsprechend haben Geschäfte und Läden geöffnet – und von auswärts aus den angrenzenden katholischen Kreisen und Städten strömen Käuferinnen und Käufer heran, die wiederum ihren arbeitsfreien Tag zum Einkaufsbummel nutzen. "Einer der umsatzstärksten Tage für die Gewerbetreibenden in Kitzingen" nennt Frank Gimperlein, Geschäftsführer des Kitzinger Stadtmarketingvereins, den Teil-Feiertag. In Kitzingen sei das seit jeher ein Bummeltag, der für die Geschäftswelt wie gerufen komme.
Feiertag mit dem Ungerechtigkeits-Faktor
Außerhalb der Geschäftswelt dürfte man das nicht automatisch so empfinden: Wenn im Nachbarort ausgeschlafen werden kann und man selber früh los muss – das ist schon irgendwie ungerecht. Da Orte nur Feiertag haben, wenn die Bevölkerung überwiegend katholisch ist, lenkt das den Blick automatisch auf die Zahlen: Wo gibt es welche Mehrheiten – und wie sehen die genau aus?
Kitzingen ist seit jeher überwiegend evangelisch, auch wenn es zwischendurch mal eng wird. So wie 2013, als es zwischen Evangelischen und Katholiken 8190 zu 7900 hieß – es ging also um 290 "Stimmen". Im Jahr zuvor, 2012, stand es noch 8588 zu 7571, der Unterschied lag also bei 1017 Menschen. Für die Veränderung hatte nicht zuletzt der Zensus gesorgt, die damalige Volkszählung brachte exaktere Zahlen und lag genau zwischen den beiden Erhebungen.
1704 Gemeinden haben Feiertag
Aktuell sieht es so aus: Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik ist Mariä Himmelfahrt am nächsten Montag ein Feiertag in 1704 von insgesamt 2056 bayerischen Gemeinden. In der Stadt Kitzingen liegt die aktuelle Aufteilung bei 8314 Protestanten gegenüber 7156 Katholiken. Überwiegend evangelisch ist der Landkreis noch in gut einem Dutzend anderer Orte. In Mainbernheim beispielsweise steht es 1349 zu 675, in Markt Einersheim 669 zu 369 und in Marktbreit 1781 zu 1176.
Katholische Hochburgen sind dagegen Volkach mit 5932 zu 1505, Dettelbach mit 4721 zu 1374, Sommerach mit 1089 zu 139 und Nordheim mit 903 zu 39. Ganz besonders eng geht es derzeit in Geiselwind zu: Da führt das katholische Lager ziemlich knapp mit 1080 zu 1035.