Der Förderverein Mainschleifenbahn hat einen neuen Vorsitzenden. Nach 20 Jahren im Vorstand, davon 18 Jahre als Vorsitzender, will sich Christian Oßwald mehr um die Familie kümmern, dem Verein aber weiterhin verbunden bleiben und mit Rat und Tat unterstützen.
Mit den Wahlen hat nun der bisherige Schriftführer, Marcel Skirde, die Verantwortung für den knapp 120 Mitglieder zählenden Verein übernommen. Stellvertreter bleibt Karl-Heinz Sauer, die Kasse führt weiterhin Bernd Obergruber. Neuer Schriftführer wurde Robert Wagner. Für die Kassenprüfung fanden sich Elke Oßwald und Thomas Koch.
Zugführer gesucht
In seinem letzten Rechenschaftsbericht ließ Oßwald wissen, dass im Vorjahr wieder 11.000 Fahrgäste unterwegs waren. Der Verein bildete zudem drei neue Fahrzeugführer aus, ist aber noch auf der Suche nach Zugführern. Die Instandhaltung von Strecke und Fahrzeugen forderte vor allem die aktiven Mitglieder, auch hier sucht der Verein Nachwuchs. Oßwald beklagte jedoch eine enorme Zunahme der Verwaltungstätigkeiten.
In seiner Zeit im Vorstand habe er zahlreiche Begegnungen und Herausforderungen erleben dürfen. Für ihn sei besonders erfreulich gewesen, dass junge Mitglieder inzwischen bei der DB beschäftigt sind und ihr Wissen bei der Mainschleifenbahn ergänzend einringen können.
Saison ohne Zugausfälle
Noch als Schriftführer beschrieb Skirde im Rückblick den Verein als gut aufgestellt für die Zukunft. Kassier Obergruber musste von mehr Ausgaben als Einnahmen berichten, laufende Darlehen liefen jedoch allmählich aus. Bei einer erneut gut verlaufenden Saison ohne Zugausfälle sah er die Kostendeckung wieder gegeben.
Die Fahrkosten wurden den Teuerungen folgend moderat angepasst. Zudem soll es an Samstagen auch wieder Sonderfahrten geben und die gefragten Nikolauszüge sollen wieder verkehren. Zum Volkacher Weinfest sind von Freitag bis Dienstag 60 Zugfahrten vorgesehen. Zur Erinnerung an die Wiederaufnahme des Fahrverkehrs vor 20 Jahren ist eine Veranstaltung am 17. September in Planung. Allerdings steht nach einer Fristverlängerung 2024 eine kostspielige Hauptuntersuchung für den Schienenbus an.
Von der in Aussicht stehenden Reaktivierung der Strecke, einem der Ziele des Vereins, berichtete Wolfgang Schramm, dass noch zahlreiche Gutachten von Ingenieurbüros ausstünden und die Landkreise Kitzingen und Würzburg zwei Varianten für die Aufarbeitung der Strecke untersuchen lassen wollen. Ergänzende Untersuchungen zu Fauna und Flora in einigen Streckenabschnitten stehen ebenfalls noch aus.
Die Untersuchungen stünden im wesentlichen im Zusammenhang mit den Haltestellen und Bahnübergängen, die mit dem Bau der Umgehungsstraße neu organisiert werden müssen. Die entsprechende Entwurfsplanung soll spätestens 2024 vorliegen. Dabei sei es wichtig, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung positiv ausfällt, unterstrich Schramm. Die Betriebsaufnahme für einen durchgehenden öffentlichen Personennahverkehr bis Würzburg stehe für 2027/2028 in Aussicht. Welche Rolle der Förderverein mit seinem historischen Ausflugsverkehr dann zukünftig spielen wird, ist noch offen.
Robert Finster