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Albertshofen
Mainland-Allianz steigt ins Klimamanagement ein
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 19.10.2024 02:33 Uhr

Die interkommunale Allianz Mainland (ILE) steigt in die Entwicklung eines Klimaschutzkonzeptes ein. In einer erstmals abgehaltenen gemeinsamen Sitzung von 50 Mitgliedern des Stadtrates Dettelbach und der Gemeinderäte aus Albertshofen, Biebelried, Buchbrunn und Mainstockheim wurde beschlossen, einen Klimaschutzmanager zu bestellen und dazu entsprechende Förderanträge an das zuständige Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) zu stellen. Der Klimaschutzmanager soll zuständig sein für die Koordination, die Finanzen und eine Erfolgskontrolle, wichtig für das Klimamanagement. Der Sprecher der ILE-Lenkungsgruppe Matthias Bielek (Dettelbach) mit den Bürgermeistern Horst Reuther (Albertshofen), Roland Hoh (Biebelried), Hermann Queck (Buchbrunn) und Karl-Dieter Fuchs (Mainstockheim) bezeichnete die gemeinsame Ratssitzung als historischen Moment und einen gemeinsamen Beschluss eine Herausforderung. Die Allianz könne stolz darauf sein was Lenkungsgruppe und Bürger mit dem ALE im Hintergrund gemeinsam geschaffen haben. Die Zusammenarbeit der beteiligten Kommunen sei nicht nur spürbar sondern für den Bürger sichtbar.

Möglichkeiten und Bedeutung eines Klimaschutzkonzeptes stellte David Kienle von der gemeinnützigen Genossenschaft für nachhaltige Entwicklung vor. Betrachtungen über die Energie- und Treibhausgasbilanz und das Aufzeigen von Handlungsfeldern mit Bürger-Workshops sollen in ein Klimaschutzkonzept münden. Beispiele zeigten, dass Zweidrittel der Energie für Wärme aufgebracht werde, ein Viertel für Verkehr, der kleinste Bereich sei der Strom. Bei den Treibhausgasen entfalle die Hälfte auf Wärme, entsprechend 7,8 Tonnen im Jahr je Einwohnende. Der Stromverbrauch solle zwar jährlich um etwa ein Prozent sinken, der Einsatz von Wärmepumpen und die E-Mobilität sorgten aber eher für einen Anstieg. Wichtig sei ihm das das Mitnehmen der Bürger, so Kienle. Nach dem Beschluss, ein Klimaschutzkonzeptes einzuführen, können Förderanträge gestellt und in die Umsetzungsphase eingestiegen werden. Als Beispiele nannte Kienle das Ausweisen von Freiflächen-Photovoltaik, eine Offensive für die Nutzung kommunaler Dächer, eine Erweiterung der Stadtwerke Dettelbach und die Bestellung von Energiewendepaten.

Der erste gemeinsame Beschluss erfolgte einstimmig und besagt, dass die Fördermittel – im Vorjahr noch 100.000 Euro, nun gekürzt auf 50.000 Euro – für 2025 beantragt werden. Gleichzeitig stellen die Kommunen entsprechend der Förderrichtlinien Eigenmittel zur Verfügung.

ILE-Managerin Veronika Endres bezifferte die Kosten für einen Klimaschutzmanager auf 297.000 Euro in drei Jahren. Bei einer Förderung von 70 Prozent seien 89.000 Euro auf die beteiligten Gemeinden nach dem Einwohnerschlüssel umzulegen, bei einer Förderung von 90 Prozent seien es 29.700 Euro. Bielek unterstrich, dass bei Einführung eines Klimaschutzmanagers Fördertöpfe verfügbar würden, die ansonsten verschlossen blieben.

Auch Skepsis vorhanden

Buchbrunns Bürgermeister Queck ergänzte, dass die VG Aufgaben des Klimaschutzmanagers nicht erbringen könne. Bielek bestätigte, dass ein Klimaschutzmanagement ohne Umsetzungsbegleitung unmöglich sei. Fuchs zeigte sich bei noch mehr Managern und Planern skeptisch und mahnte, eine Gemeinde müsse sich die Kosten auch leisten können. Mainstockheim habe mit Photovoltaik auf Schule und Sporthalle schon vieles auf den Weg gebracht.

In einer Video-Zuschaltung berichtete Stefan Richter aus seinem Alltag als Klimaschutzbeauftragter in Münnerstadt. Es sei ein Nahversorger eingerichtet und es seien Leerstände abgebaut worden, in einem Projektbüro könnten Bürger mitwirken. Derzeit gehe es um die Gründung eines interkommunalen Klimaschutz-Netzwerkes Main-Rhön.

Das Abstimmungsergebnis für einen Klimaschutzmanager lautete: Dettelbach 14 Ja-, 2 Nein-Stimmen; Albertshofen 8 Ja-, 3 Nein-Stimmen; Biebelried 5 Ja-, 3 Nein-Stimmen; Buchbrunn 7 Ja-, keine Nein-Stimmen; Mainstockheim 7 Ja-, keine Nein-Stimmen.

 
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