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Prosselsheim
Mainfranken will die Reaktivierung der Mainschleifenbahn
Drei Landräte rund um die Mainschleife Bahn haben ein Ziel: Den Erhalt der Bahnstrecke Volkach - Würzburg. Ob das reicht?
Ein Treffen für die Zukunft vor der Vergangenheit. Das Bild zeigt (vorne von links) Wolfgang Schramm, den Würzburger Landrat Eberhard Nuß, Prosselsheims Bürgermeisterin Birgit Börger, die Kitzinger Landrätin Tamara Bischof, den Schweinfurter Landrat Florian Töpper, (hinten von rechts) Alexander Schraml, Christian Oßwald, Dietmar Tille und Thomas Benz.
Foto: Hanns Strecker | Ein Treffen für die Zukunft vor der Vergangenheit. Das Bild zeigt (vorne von links) Wolfgang Schramm, den Würzburger Landrat Eberhard Nuß, Prosselsheims Bürgermeisterin Birgit Börger, die Kitzinger Landrätin Tamara ...
Hanns Strecker
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:06 Uhr

Buchstäblich "auf den Zug" sprangen gemeinsam die Landräte Eberhard Nuß (Würzburg) , Florian Töpper (Schweinfurt) und Landrätin Tamara Bischof (Kitzingen) am Mittwochvormittag im Alten Bahnhof Prosselsheim. Dort hatten die Eisenbahnfreunde der Mainschleifenbahn zu einem Pressegespräch mit weiteren Verantwortlichen geladen und extra einen Schienenbus zum Konferenzraum umgestaltet.

Politische Vertreter sind einer Meinung

In dieser fast nostalgischen Umgebung wurden eindeutige Bekenntnisse zum Fortbestand der Bahnstrecke Volkach - Würzburg abgegeben. Selten war ein solch einmütiger Konsens bei den politischen Vertretern zu erkennen. Ein richtiger Verfechter war Eberhard Nuß, der zugleich Mitglied im Aufsichtsrat der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) ist. "Die Reaktivierung der Bahnstrecke zur öffentlichen Personen-Nahverkehrsstrecke ist ein Stück mehr Lebensqualität", lautete die zusammengefasste Meinung des Würzburger Landrats. "Die drei Landkreise und die Stadt Würzburg haben dies erkannt und werden sich dafür vehement einsetzen."

Der Landrat erzählte aber auch, dass die BEG diese Forderung an harte Bedingungen geknüpft hat. Die Bahnhöfe müssen ertüchtigt und die Strecke komplett "in Schuss" gehalten werden. Zudem gilt es, die magische Grenze von "1000 Fahrgäste pro Tag" zu erreichen, was aber machbar sei, wenn man die Schüler und den ganzen Berufspendlerverkehr auf die Schiene bringt. Ganz klar: Es ist eine große Kostenfrage – die aber mit Sicherheit durch Zusammenhalt und absehbaren Zuschüssen gemeistert werden könne.

Bereits in der Vergangenheit ist viel Geld in die Strecke geflossen

Landrätin Tamara Bischof sieht sich und den Landkreis Kitzingen als "Vorkämpferin". Seit langem habe der Kreis die Bahnstrecke mitfinanziert. Schon im Jahr 2000 wurden große Summen in die Schiene gesteckt. "Wir haben uns schon immer gegen den Abbau der Strecke gewehrt", gab sie sich kämpferisch. "Wenn wir das nicht so strikt angegangen wären, wären wir heute nicht hier!"

Beeindruckt zeigte sich die Landrätin von den Leistungen der Ehrenamtlichen der Interessengemeinschaft Mainschleifenbahn. Die Kosten der letzten Renovierung beliefen sich auf 200 000 Euro. Die Hälfte davon teilten sich die Stadt Volkach und der Landkreis, die andere Hälfte wurde durch die handwerklichen Leistungen der Ehrenamtlichen gestemmt.

Landrat Töpper: Busstrecken sollen sich an neuen Bahnhöfen ausrichten

Der Schweinfurter Landrat Florian Töpper sieht im Schienenverkehr ganz klare Vorteile zum Busverkehr, insbesondere im Hinblick auf die Verlässlichkeit. Er vertritt den Standpunkt, gewisse Busstrecken "herauszubrechen", also einzustellen, und neue auf die Bahnhöfe anzugleichen. Den Pressetermin in Prosselsheim bezeichnete er als "symbolhaft, mit einem Appell-Charakter in Richtung München". Dem pflichtete die Prosselsheimer Bürgermeisterin Birgit Börger bei, die hier von einem "Zukunftsprojekt für die Region" sprach, "was gerade von der jungen Generation befürwortet wird".

Ganz zum Schluss erklärte Landrat Eberhard Nuß seine Vorstellung zum Gelingen des Projekts: "Der ökologische Aspekt ist ganz wichtig und mit der heutigen Technik machbar: Ein Zug fährt mit dem Strom aus der Oberleitung vom Bahnhof Würzburg nach Seligenstadt. Dort schaltet er dann um auf Batterie und fährt als sogenannter Hybrid weiter nach Volkach.

 
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  • Gerolzhoefer
    Steuerverschwendung im großen Stil.
    Für den Ausbau und Einsatz moderner Elektrobusse. Bessere Taktung und hohe Flexibilität zu geringen Kosten !
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  • ch-osswald@t-online.de
    Sie haben das Problem nicht verstanden:
    Die Haupteinfallstraßen aus dem Würzburger Norden (Greinberg !) sind - nicht nur zu den Stoßzeiten - völlig überlastet. Was nützt E-Mobilität und Taktung auf der Straße, wenn der Bus im Stau steht wie alle anderen Autos auch ?
    Da ist die Schiene mit 25 Min Fahrzeit konkurrenzlos - darum geht es !
    Abgesehen davon hat LR Nuß auf die Hybrid Technik hingewiesen: Der umweltfreundliche Mix aus Oberleitungsbetrieb und Batteriebetrieb dort, wo keine Oberleitung vorhanden ist. Mehr Zukunft, ohne Abgase und Stau, geht nicht !
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    • Antworten
  • Retter
    Der Landrat Töpper sollte sich mal intensiv um die Steigerwaldbahn und die Konversion der Conn-Kaserne kümmern.
    Unabhängig davon wäre natürlich auch die Reaktivierung der Mainschleifenbahn zu begrüssen.
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  • a-wedemann@t-online.de
    Hoffen wir jetzt auch für die Steigerwaldbahn das beste!
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