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Mainbernheim
Mainbernheim: Die Bürger der Altstadt sind mit im Boot
Der Platz um den Vierröhrenbrunnen in Mainbernheim erhält ein neues Gesicht.
Foto: Gerhard Krämer | Der Platz um den Vierröhrenbrunnen in Mainbernheim erhält ein neues Gesicht.
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:14 Uhr

Das Stadtbodenkonzept für Mainbernheim geht Schritt für Schritt seiner Verwirklichung entgegen. Für die Ortsmitte mit dem Bereich um den Vierröhrenbrunnen stellte das Planungsbüro nun dem Stadtrat einen Vorentwurf vor, den dieser noch modifizierte. Dabei wurde deutlich, dass das Gremium planerischen Ideen gegenüber durchaus aufgeschlossen ist, seine Vorstellungen aber umgesetzt sehen möchte.

Der Bereich zwischen Neugasse und Sonnengasse, Mainbernheims Mitte, soll als zentraler Raum die entsprechende Gestaltung bekommen als "lebendiges Herz mit hoher Aufenthaltsqualität". Dazu hatten sich Sylvia Haines und Franziska Liebig von der Bürogemeinschaft Haines-Leger Gedanken gemacht.

Für das Pflaster hatte sich der Stadtrat für Muschelkalk entschieden, entsprechende Steine schon ausgewählt. Doch auch wenn das Ziel eine möglichst barrierearme Gestaltung ist, war der Wunsch eindeutig: möglichst viel auch vom historischen Pflaster erhalten. Daran hatte vor allem Christian Zimmermann erinnert. Eine Möglichkeit ist neben den Traufsteinen auch die künftig einseitige Parkzone in der Herrnstraße so zu pflastern.

Friederich: "Wir können die Autos nicht in den Kamin hängen"

Das Thema Parken nahm dann auch längere Zeit in Anspruch. Nicht nur Stadtrat Thomas Kramer sieht einen enormen Parkdruck auf die Seitenstraßen zukommen, wenn in der Herrnstraße Parkplätze wegfallen. "Nicht alle haben einen Hof zum Parken", verdeutlichte er und forderte, hier Alternativen anzubieten.

Mit der Umsetzung des Stadtbodenkonzepts soll in der Herrnstraße nur noch auf einer Seite geparkt werden, auf dem Bild wäre es die rechte Seite.
Foto: Gerhard Krämer | Mit der Umsetzung des Stadtbodenkonzepts soll in der Herrnstraße nur noch auf einer Seite geparkt werden, auf dem Bild wäre es die rechte Seite.

Eine erstaunliche Beobachtung hatte Michael Hutterer gemacht. Während des Lockdowns in der Corona-Zeit hätten die Parkplätze ausgereicht. Jetzt werde es wieder problematischer. Dennoch riet Kerstin Hartlieb, möglichst viele Parkplätze zu schaffen. Dem schloss sich auch Herbert Friederich an: "Wir können die Autos nicht in den Kamin hängen." Zwar könne nicht jeder vor der Haustüre parken, aber es gelte, das Leben im Städtchen zu erhalten.

Sylvia Haines bestätigte hier den klassischen Zielkonflikt beim Parken, für den man einen Kompromiss finden müsse. Der Wegfall von Parkplätzen werde offen kommuniziert und "wir reden mit den Bürgern". Das bekräftigte auch Bürgermeister Peter Kraus. Die Bürger würden mit eingebunden, denn beim Stadtbodenkonzept sei die Akzeptanz wichtig. Deshalb geschehe die Einbeziehung der Bürger im Vorfeld. Geplant ist nach den Worten der Planerinnen eine öffentliche Informationsveranstaltung im September, danach würden Einzelgespräche angeboten, bei denen es neben Parken zum Beispiel auch um eine mögliche Fassadenbegrünung gehe. Hier solle aber auch die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen, forderte Thomas Kramer.

Ist Mainbernheim so mutig wie Sommerach?

Kurz wurde auch diskutiert, ob Mainbernheim auch so mutig wie Sommerach sein sollte, wie es Bürgermeister Kraus formulierte, und Auswärtige außerhalb parken lassen sollte, was Michael Hutterer aufgeworfen hatte. Anja Bachmann betonte, dass bei der ganzen Diskussion ums Parken auch die Geschäfte nicht vergessen werden dürfen, vor denen man auch für die Dauer des Einkaufs parken könnte. Um die Parksituation weiter zu verbessern, sei die "Stadt dran, weitere Quartiersstellplätze zu erwerben", informierte der Bürgermeister.

Thema war natürlich der Platz um den Vierröhrenbrunnen als zentrale Mitte. Im Gegensatz zu den Straßen soll dieser keine Entwässerungsrinne bekommen. Auch hier ging es um die Verwendung alten Pflasters, aber auch um die Befürchtung einer zu monotonen Pflasterung.

Die Anregungen aus dem Stadtrat sollen die Planerinnen nun einarbeiten, was Marc Poser sehr deutlich wünschte. Im Oktober oder November bekommt der Stadtrat dann die Entwurfsplanung, nachdem auch die Bürgerbeteiligung stattgefunden hat, auf den Tisch.

 
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