Ein seltsamer Maibaumklau war eines der Hauptthemen auf der "Rabberdorfer Kerm". Denn die Buchbrunner Burschenschaft hatte in Repperndorf einen Maibaum gesucht, auch eine Birke im Wäldla hinter dem Sonnwendfeuerplatz gefunden, doch gehörte der Baum einem Kitzinger Stadtrat.
"Die schöne Birk'n, die is' weg, der Timo denkt sich, so ein Dreck", dichtete Kirchweihprediger Florian Hildebrand. Der Repperndorfer Burschenschaft war's recht, denn als Auslöse wurden mehrere Fässer Bier fällig, die bei der Ausgrabung und im Umzug geleert wurden.
Die zweite größere Story handelte vom sogenannten "Bores", dem es als Rentner langweilig geworden sei, aber das Rasenmähen doch noch anstrengend war. Deswegen habe sich der schlaue Mann einen Aufsitzrasenmäher zugelegt, womit er bei Nachbarn und der Bürgerschaft zum Hit wurde. Der Mann sei inzwischen zum Lohnunternehmer geworden und habe den Burschenschaftler Tim Durchholz als Mechaniker engagiert.
Florian Hildebrand fabulierte zudem über einen Einheimischen, der seine Traumfrau gefunden und Zwillinge bekommen habe, sowie über einen anderen, der jetzt als Saunalehrer firmiere. Dass die Feuerwehr sich nach den Starkregen-Ereignissen in Wasserwehr umbenannt habe, wusste der Prediger darüber hinaus.
Schokosahnekuchen statt Hundekot an der Haustür
Hildebrand verkündete das Kuriosum, dass ein Mann ab sofort einen Hunde-Staubsauger zur Verfügung stelle. Derweil habe sich eine Frau gefragt, ob sie denn Kot an der Haustüre hängen gehabt habe, doch war es der Gatte gewesen, der die Türe am Kirchweihsonntag mit Schokosahnekuchen verschmiert hatte.
Dass Bier wärmt, habe ein Repperndorfer nach einer Weihnachtsfeier in Mainbernheim erlebt, denn nachts um halb drei habe er minus 15 Grad Celsius als laue Sommerbrise empfunden. Als innovativ habe ein junger Bursche gegolten, der die Zeitung mit dem Rasenmäher-Bulldog ausgefahren habe, inzwischen sei ihm aber die Erlaubnis zum Fahren entzogen worden.
Der Umzug startete mit dem Kolping-Musikkorps beim Hermanns-Hof. Florian Hildebrand war in doppelter Mission unterwegs, erst als Kolping-Trommler und später als Kirchweihprediger.
In einem Cabrio durften Oberbürgermeister Stefan Güntner und Vizelandrätin Susanne Knof Platz nehmen. Hinter ihnen liefen Jungs mit Gemüseschubkarren und Mädchen mit Schleifchen. Nach Ausgrabung und Umzug endete der Umzug vor dem Hermanns-Hof wieder, wo die Kerm noch ausgiebig gefeiert wurde.