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Buchbrunn
Magdalenen-Kirche wird wieder eingeweiht
Die Zahl der Sitzbänke wurde verringert und das Holzgestühl überarbeitet. Die Empore wurde in moderner Farbgebung grau und rot neu gestaltet.
Foto: Gerhard Bauer | Die Zahl der Sitzbänke wurde verringert und das Holzgestühl überarbeitet. Die Empore wurde in moderner Farbgebung grau und rot neu gestaltet.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2021 02:18 Uhr

Die St. Maria Magdalena-Kirche in Buchbrunn wurde renoviert und wird nun nach Abschluss der Arbeiten in neuer Gestaltung von Regionalbischöfin Gisela Bornowski eingeweiht. Baukunstgeschichtlich besticht die Kirche mit ihrem hohen Turm und dem angebauten schlanken Langhaus.

Zahlreiche Veränderungen wurden vorgenommen. Der vorhandene Altar kam im 19. Jahrhundert aus Kitzingen und wurde entfernt, da er nur unvollständig in den Chorraum eingepasst war und nahezu die Hälfte des Chorraumes füllte.

Die Lösung brachte ein von der Kirchengemeinde ausgeschriebener Kunstwettbewerb, bei dem das Künstlerehepaar Lutzenberger einen Altar als zentrales Stück aus neun transluzenten Ringen vorstellte, das mit sich nach oben verdichtenden Silberfäden umwoben ist. Die Platte ist aus Alabaster. Vom bisherigen Altar wurde das Altarkreuz als Standkreuz übernommen.

Chorfenster im Altarraum wurde wieder geöffnet

Ein neues schlicht gehaltenes Lesepult aus geräucherter Eiche steht im Kirchenschiff neben der Kanzel. Der historische Taufstein wurde unter die Nordempore gerückt und dazu die Zahl der Sitzbänke verringert. Neben dem Taufstein steht auch der romanische Osterleuchter.

Gleich daneben findet sich eine Wandkonsole aus Tombak, die ein Anliegenbuch und Fürbittkerzen enthält. Die darüber an der Wand angebrachte Schrift in silberner Farbe ist bewusst klein gehalten, um zum Lesen des Gebetstextes anzuregen.

Das romanische Chorraumfenster aus Alabaster zeigt die Umrisse der Kirchenpatronin Maria Magdalena.
Foto: Gerhard Bauer | Das romanische Chorraumfenster aus Alabaster zeigt die Umrisse der Kirchenpatronin Maria Magdalena.

Mit dem Ausbau des Altares konnte das Chorfenster wieder geöffnet werden. Es zeigt auf einer Alabasterscheibe den Umriss von Maria Magdalena. Der Aufgang zur Kanzel wurde modern mit einer weniger voluminösen Metalltreppe angelegt.

Der Altarraum mit dem innovativ gestalteten Altar hat an Schlichtheit gewonnen. Übernommen wurde das Standkreuz mit dem spätgotischen Korpus, das an wechselnden Standorten stehen kann.
Foto: Gerhard Bauer | Der Altarraum mit dem innovativ gestalteten Altar hat an Schlichtheit gewonnen. Übernommen wurde das Standkreuz mit dem spätgotischen Korpus, das an wechselnden Standorten stehen kann.

Renovierungskosten belaufen sich auf 650 000 Euro

Die Renovierungskosten auf der Grundlage der Planungen des Architekten Martin Zeltner sind im Finanzierungsplan mit 650 000 Euro beziffert, davon alleine 250 000 Euro für den Turm. Die Landeskirche sagte einen Zuschuss von 240 000 Euro zu, die weltliche Gemeinde Buchbrunn 100 000 Euro, sie leistete mit dem Bauhof praktische Unterstützung.

Der Aufgang zur Kanzel wurde modern mit einer weniger voluminösen Metalltreppe angelegt, davor steht das neue Lesepult aus geräucherter Eiche.
Foto: Gerhard Bauer | Der Aufgang zur Kanzel wurde modern mit einer weniger voluminösen Metalltreppe angelegt, davor steht das neue Lesepult aus geräucherter Eiche.

Denkmalpflege, Bezirk, Landesstiftung und Dekanat steuerten namhafte Summen bei, die Georg Schloßnagel'sche Stiftung 100 000 Euro aus Rücklagen. Die Eigenmittel bewegen sich dank Spenden um 145 000 Euro. Hinzu kommen, wie Pfarrerin Doris Bromberger ausdrücklich unterstreicht, ehrenamtliche Eigenleistungen der Bürger mit etwa 900 Arbeitsstunden.

Das Gotteshaus wurde als Kapelle 1470 im spätgotischen Stil umgebaut, während der Kirchturm auf das 13. Jahrhundert datiert ist. 1480 wurde die Kirche von Bischof Rudolf II. von Scherenberg und der Kitzinger Äbtissin Magdalena von Leonrod zu Ehren von St. Maria Magdalena geweiht.

Generalrenovierung ist abgeschlossen

Woher die Namensbezeichnung stammt ist nicht geklärt. Zu denken ist an Maria Magdalena als Patronin der Winzer und Weinhändler, aber auch an die damalige Äbtissin des Kitzinger Klosters. Papst Franziskus hat den Gedenktag der Maria Magdalena per Dekret auf den 22. Juli festgelegt.

Die hohen Spitzbogenfenster und die Sakramentsnische sowie das Seitenfenster im Chorraum stammen vermutlich aus dieser Zeit. Der 42 Meter hohe Turm bekam 1519 eine Turmspitze mit Holz aus Oberfranken und wuchs dabei wahrscheinlich um eine Etage. Die erste Glocke, die Marienglocke, wurde 1520 angeschafft, 1522 folgte der Taufstein und 1524 der vergoldete Abendmahlskelch. 1602 folgte eine zweite Glocke, 1606 stiftete Philipp Hartmann die Kanzel. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde das Kirchenschiff um etwa fünf Meter verlängert. Eine erste Außenrenovierung erfolgte 1890.

Die im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken wurden 1948/49 durch drei neue Glocken ersetzt. Bei der Renovierung des Gotteshauses 1963/64 wurde ein neuer Dachstuhl eingebaut. 1980 bekam das alte Orgelgehäuse eine neue Orgel. Nach Teilrenovierungen kommen die Generalrenovierung des Turmes und die Umgestaltung des Innenraumes mit der Einweihung am Sonntag nach sechs Jahren zum Abschluss.

 
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