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Landkreis Kitzingen
Märzwetter: Kaum Frost, mehr Regen und viel Sonne
Wetterexperte Thomas Karl bestätigt eine Beobachtung der Bauern und freut sich im März über mehr Regen als im Durchschnitt – zumindest in Kitzingen.
Etwa eine Woche hat die Natur aktuell Vorsprung, sagt Wetterexperte Thomas Karl vom Amt für Landwirtschaft. Hier sucht eine Biene Nektar auf einer Blüte.
Foto: Hilmar Hopfengart | Etwa eine Woche hat die Natur aktuell Vorsprung, sagt Wetterexperte Thomas Karl vom Amt für Landwirtschaft. Hier sucht eine Biene Nektar auf einer Blüte.
Julia Lucia
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:55 Uhr

Wie seine Vorgängermonate war auch der März zu warm. 7,7 Grad Celsius im Durchschnitt errechnete Thomas Karl, der beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen die Wetterlage beobachtet. Das ist 2,9 Grad wärmer als das langjährige Mittel (4,8 Grad). Ganz anders war das im vergangenen Jahr. Da betrug die Durchschnittstemperatur nur 3,8 Grad. Grund: Die Kältewelle aus dem Februar zog sich bis in den März. "Da hatten wir Tage mit Dauerfrost im März", erinnert sich Karl.  

Rüben und Sonnenblumen gesät

Frosttage gab es in diesem März nur drei. "Das ist erstaunlich wenig", sagt Karl. Am kältesten war es am 20. März mit - 2,5 Grad nach Sonnenaufgang. Am wärmsten nur zwei Tage später: 19,2 Grad zeigte das Thermometer am 22. März in der Mainbernheimer Straße in Kitzingen. Insgesamt 27 Vegetationstage über 5 Grad zählte Karl im März und so spannten die Bauern im Märzen zwar nicht die Rösslein ein, nutzten aber das gute Wetter, um Rüben und Sonnenblumen zu säen. 

Gefreut haben sich die Landwirte über den Regen im März. 51,5 Liter hat es in Kitzingen geregnet – deutlich mehr als im langjährigen Mittel mit 39,9 Litern. "Zumindest hier in Kitzingen", sagt Karl. "Im südlichen Landkreis hat es weniger geregnet." 17,6 Liter sind am 16. März gefallen, 15 Regentage gab es insgesamt. Über das erste Quartal gesehen fehlen allerdings acht Liter Regen. "Das ist nicht der Rede wert. Aber wir kommen aus einem trockenen Vorjahr", erklärt der Wetterbeobachter. "Die Bodenvorräte sind noch nicht wieder aufgefüllt."

"Die Natur ist richtig voll erwacht, in etwa zehn Tagen wird der Raps mit dem Blühen anfangen."
Wetterbeobachter Thomas Karl

Auffällig war der Wind Anfang des Monats. Hier kann Karl mit seinen Aufzeichnungen eine Beobachtung der Landwirte bestätigen: "Wenn der Wind geht, gibt's keinen Regen." Die Sonne zeigte sich vor allem in der zweiten Monatshälfte. "Schönstes Wetter" hatte der Landkreis ab dem 20.  März. 146 Sonnenstunden  zählte Karl, was etwa 20 mehr sind als im langjährigen Durchschnitt. 2009 waren es nur 80 Stunden, 2011 und 2014 schien die Sonne sogar 190 Stunden.

"Die Natur ist richtig voll erwacht", sagt Karl. Wiesen und Rasen seien schon deutlich ergrünt. Der Raps gehe schon hoch. "In etwa zehn Tage wird der Raps mit dem Blühen anfangen", ist sich der Pflanzenschutzexperte sicher. Etwa eine Woche habe die Vegetation Vorsprung im Vergleich zum Wachstum vor 30, 40 Jahren. "Für die Rüben ist das günstig, für Obstbäume ist das ein größeres Risiko", sagt Karl und weist auf mögliche Nachtfröste bis Mitte Mai hin. Auf die sollten auch Hobbygärtner achten, die laut Karl jetzt schon die ersten Blumen und Pflanzen nach draußen stellen können.

 
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