Meistens ist die Zahl „40“ die Höchstzahl bei Feuerwehren, wenn es um Ehrungen geht – zumindest war bis vor der jüngsten Gesetzesänderung bezüglich des Eintritts- und Austrittsalters in den aktiven Dienst nicht mehr drin an ehrungswürdigen Jahren.
Die Nenzenheimer Wehr bedachte am Samstag aber eine Riege Feuerwehrmänner mit Urkunden und Weinpräsenten, die für den Verein in anderer Form „Männer der ersten Stunde“ waren: die Mannschaft, die vor mittlerweile 51 Jahren Gründungsmitglieder des Feuerwehrvereins waren, der noch heute einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Nenzenheim leistet.
Vor 51 Jahren
Von den Floriansjüngern, die am 9. Februar 1967 dabei waren, leben noch 18 Mann. Und 14 davon ließen es sich nicht nehmen, die Ehrung aus den Händen des Vorsitzenden Stefan Löslein entgegen zu nehmen. Schriftführer Timo Lechner zitierte aus dem alten Protokollbuch, das der langjährige Kommandant und Vereinsvorsitzende Andreas Mulfinger geführt und darin vermerkt hatte, er habe „vor lauter Freude über die Vereinsgründung aus eigenem Sack jedem anwesenden Mitglied eine Maß Bier und ein paar Bratwürste mit Kraut spendiert“.
Ehrungen für die Männer der ersten Stunde gingen an Georg Angene, Friedrich Brehm, Paul Geitz, Helmut Hartmann, Karl Hassold, Rudi Janitschka, Fritz Klein, Andreas Mulfinger, Fritz Rabenstein, Friedrich Schneider, Erwin Schneider, Herbert Schneider, Friedrich Schumann, Fritz Schwemmer, Georg Strauß, Helmut Wolf, Johann Wolf und Georg Zink.
Der Vorsitzende selbst wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Stellvertretender Landrat Paul Streng hatte zudem für Jugendwart Thomas Rauh Glückwünsche aus dem Landratsamt dabei. Rauh war einst in seiner ostdeutschen Heimat Oelsnitz in die Feuerwehr eingetreten. Streng bezeichnete ihn daher ironisch als „gelungenes Beispiel der Integration“, was der Geehrte mit seinem Selbstverständnis von geleisteter „Entwicklungshilfe“ für Nenzenheim konterte. Ihm wird ein einwöchiger Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim in Bayerisch Gmain spendiert. Iphofens Bürgermeister Josef Mend legte seitens der Gemeinde einen Freifahrtschein für Rauhs Partnerin mit drauf.
Kleinere Einsätze
Kommandant Bernhard Hirsch berichtete von sechs kleinen Einsätzen, an denen die Nenzenheimer Wehr 2017 beteiligt war. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Lukas Freyberger kritisierte er die mangelnde Übungsbeteiligung der Nenzenheimer Floriansjünger. Um den Gründen nachzugehen und ein Stimmungsbild zu zeichnen, wurde eine anonyme Umfrage per Zettel gestartet, die demnächst ausgewertet werden soll. Was auf alle Fälle besser klappt, ist die Jugendarbeit: Fünf Mädchen und fünf Jungen bilden mittlerweile die Jugendfeuerwehr.
Kassier Winfried Herrmann freute sich über einen gesunden Kassenstand und die Aussicht, das Anfang der 2000er-Jahre seitens der Stadt Iphofen gewährte Darlehen für den Umbau einer alten Halle zum heutigen Feuerwehrhaus in den kommenden sechs Jahren sicher abzahlen zu können. „Wir investieren das bei den Veranstaltungen erwirtschaftete Geld komplett in das Haus und in die Wehr“, sagte Löslein. Von der Sparkassenstiftung wurden vor wenigen Tagen 1000 Euro an die Feuerwehr überwiesen, die der vereinsübergreifenden Anschaffung eines Defibrillators zukommen werden.