Lülsfelds Bürgermeister Robert Schemmel bezeichnete jetzt in der Ratssitzung eine Aussage seines Volkacher Amtskollegen Peter Kornell als "dreistes Stück". Kornell hatte darüber geklagt, dass der Sender "über den Buckel rüber vor unsere Haustüre gedrückt" werde. Tatsächlich, so Schemmel, würde die Tatsächlich würde die Entfernung des zum ersten Wohnhaus in Lülsfeld 921 und zum ersten Wohnhaus in Rimbach 950 Meter betragen, sagte Schemmel. Und er sagte, dass in Volkach Sendemasten sogar in Siedlungen stehen. Als "Psychoterror" bezeichnete er die Anrufe, die seine Frau wegen der Planung des Mastes bekommen habe. An die Adresse der Lülsfelder Bürgerinitiative richtete Schemmel den Hinweis, dass die Deutsche Funkturm AG bereit sei, mit ihren Vertretern zu sprechen. Weiter verwies Schemmel darauf, dass der Gemeinderat schon 2005 Standortvorschläge für den Platz am Tannenwäldchen mit 7:1 Stimmen an E-Plus und mit 6:1 Stimmen an T-Mobile gemacht habe. Schemmel sagte, schon damals sei das Vorhaben bekannt gewesen. In den Bürgerversammlungen in der Gemeinde Lülsfeld am 17. und 18. März 2006 habe er das Thema Mobilfunkmast jeweils zur Kenntnis gebracht, doch habe es bis vor zwei Wochen nicht die geringste Reaktion darauf gegeben. Überrascht zeigte sich das Ratsgremium deshalb auch, dass von der Lülsfelder Bürgerinitiative kein Vertreter zur aktuellen Gemeinderatssitzung erschienen war.
Dafür waren drei Rimbacher gekommen, die eine Protestnote mit Unterschriften von 100 Bürgern aus Rimbach überbrachten. Ihr Sprecher Reinhard Ebert verwies auch auf die Hochspannungsleitung zwischen Lülsfeld und Rimbach, die gigantische Magnetfelder freisetze, für einen hohen Elektrosmoganteil sorge und erst zur Hälfte belegt sei. Er meinte: "Wir brauchen keine weiteren Hochfrequenz-Strahlungen in diesem Bereich." Die Rimbacher seien nicht gegen einen Funkmast, sondern gegen einen an dieser Stelle, fügte er an und plädierte für den Standort, den der Volkacher Bürgermeister 2005 vorgeschlagen hatte. Ebert: "Was bisher mit Handys abgeht, ist ein laues Lüftchen, wenn erst komplette Filme auf dem Handy geschaut werden können, werden die Sendeleistungen verstärkt."
Bürgermeister Schemmel klagte, dass Bürgerinitiative und Protest erst so spät kamen. Damals hätte man sich eher zusammensetzen können, jetzt seien die Pläne für die von der Deutschen Funkturm AG beantragte Genehmigung zur Errichtung der Mobilfunkstation bereits im Landratsamt.