Gold, Silber, Rot, Pink, Grün, Gelb und Blau: In allen Farben leuchten die Vorhängeschlösser. Manche sind kaum größer als ein Daumennagel, andere haben die Dimension einer Zigarettenschachtel. Sie sind die Hingucker am ansonsten grauen Geländer der Bimbach-Brücke auf dem ehemaligen Gartenschaugelände in Etwashausen. 

Etliche ziert ein Herz, die meisten sind mit den Initialen oder den Klarnamen der Verliebten versehen, die sie hier festgemacht haben. Exakt 384  Symbole für die "ewige Liebe" schmiegten sich zum Jahreswechsel 2023/2024 um das Brückenseil. 

Der Brauch, dessen Ursprung nicht ganz klar ist, der aber mittlerweile überall in Europa zelebriert wird, geht so: Glücklich Verliebte verschließen ihr Liebesschloss an einem Lieblingsplatz, gern an einer Brücke, und werfen den Schlüssel danach in das Gewässer darunter. Auf dass die Liebe ewig fließen möge...

Das Gewicht der Schlösser

Wie viele Schlüssel wohl  auf dem Grund des Bimbachs oder des Mains, der unmittelbar angrenzt, liegen? Keiner weiß das genau. Sicher ist nur: Einmal wurden die Kitzinger Liebesschlösser schon weggeflext. Den Grund kennt Ralf Dieter, Pressesprecher der Stadt: "Das Gewicht der Schlösser hatte die Statik beeinträchtigt." Die derzeitige Menge an Schlössern stelle aber kein Problem dar, gibt Dieter sogleich Entwarnung für alle aktuellen "Schlossbesitzer".

Er macht klar: "Die Stadt Kitzingen freut sich, wenn ihre Bürgerinnen und Bürger nicht nur ihre jeweiligen Partner lieben, sondern auch den Anblick der Stadtsilhouette vom Gartenschau-Brückle."

Das tun offensichtlich auch Menschen, die nicht mehr ganz frisch verliebt sind, sondern sogar schon Silber- oder gar Goldhochzeit feiern konnten.  Aufmerksame Passanten können entsprechende "Jubiläumsschlösser" am Steg entdecken.