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Kitzingen
Lieber freiwillig als Pflicht: Warum der Landkreis die Privatschulen unterstützt
Der Landkreis Kitzingen versteht sich als Bildungslandkreis. Deshalb zahlt er für den Schulbereich mehr, als es seine Pflicht wäre. Ganz uneigennützig ist das nicht.
Ein Teil der Klassenzimmer des erst vor kurzem sanierten Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach bietet direkten Blick auf die Abtei. Das EGM ist eine von drei Privatschulen im Landkreis Kitzingen. 
Foto: Reinhard Klos | Ein Teil der Klassenzimmer des erst vor kurzem sanierten Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach bietet direkten Blick auf die Abtei. Das EGM ist eine von drei Privatschulen im Landkreis Kitzingen. 
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 14.03.2024 02:55 Uhr

Grundschulen, Mittelschulen, Realschulen, Gymnasien, berufliche Schulen: Die Bandbreite des schulischen Angebots im Landkreis Kitzingen ist groß. Städte und Gemeinden tragen gemäß der gesetzlichen Vorschriften einen Teil der Schulen, andere der Landkreis Kitzingen. Dazu kommen mehrere Privatschulen: die Leo-Weismantel-Realschule Marktbreit, die Mädchenrealschule Volkach und das Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach.

Ohne die Privatschulen bräuchte der Landkreis selbst zwei weitere Schulen

Schon seit den 1970er Jahren unterstützt der Landkreis Kitzingen die Privatschulen mit Betriebszuschüssen. Die Zahlungen sind freiwillig, müssten also nicht geleistet werden. Umstritten sind sie trotzdem nicht. Gäbe es die Privatschulen nicht, müssten die Schüler, die sie besuchen, in den Schulen des Landkreises unterrichtet werden. Die vorhandenen Schulen würden dazu nicht ausreichen. "Der Landkreis müsste den Sachaufwand von mindestens einer weiteren Realschule sowie eines weiteren Gymnasiums finanzieren", informierte die Verwaltung zuletzt im Ausschuss für Bildung und Soziales des Kreistags.

Die Zuschüsse wurden in diesem Jahr nach langer Zeit wieder neu berechnet, auf 235 Euro pro Schüler festgelegt und orientieren sich an der Zahl der Schüler, die aus dem Landkreis Kitzingen kommen und die jeweilige Schule besuchen.

Sachaufwandsträger ist der Landkreis Kitzingen dagegen bei der Berufsschule, und für die muss er derzeit tief in die Tasche greifen. Die 1957 erbaute und Anfang der 1970er Jahre erweiterte Schule muss generalsaniert werden.

Berufsschulsanierung: Der erste große Auftrag kommt viel billiger als gedacht

Die staatliche Berufsschule Kitzingen wird für 27 Millionen Euro generalsaniert. Ein Teil der Werkstätten kann dabei ausgelagert werden, bei anderen ist das nicht so einfach.
Foto: Eike Lenz | Die staatliche Berufsschule Kitzingen wird für 27 Millionen Euro generalsaniert. Ein Teil der Werkstätten kann dabei ausgelagert werden, bei anderen ist das nicht so einfach.

Wie Joachim Gattenlöhner informierte, laufen die Arbeiten bereits seit ein paar Monaten, auch wenn das für Passanten von außen nicht zu sehen ist. Verwaltung, Lehrerzimmer und Computerzimmer seien schon umgezogen. Jetzt soll es mit "nicht konstruktiven" Abbrucharbeiten weitergehen. Dabei geht es um nicht tragende Wände, Türen, Bodenbeläge und mehr.

Erfreulich für die Kreisräte: Der Auftrag konnte für etwas mehr als 500.000 Euro vergeben werden und lag damit über 1,3 Millionen Euro unter der Kostenberechnung. Wobei Landrätin Tamara Bischof vor zu viel Euphorie warnte: "Das heißt noch nicht, dass wir am Ende 1,3 Millionen Euro weniger Kosten haben." Zur Erinnerung: Es wird mit Gesamtkosten von 27 Millionen Euro für die Generalsanierung gerechnet.

 
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