
"Das sind ja fast Gnodstädter Verhältnisse", sagte Marktbreits Bürgermeister Harald Kopp angesichts der über 50 Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Marktbreiter Bürgerversammlung im Lagerhaus. Über 50 Teilnehmer waren es bei der gleichen Veranstaltung am Abend zuvor auch schon in Gnodstadt gewesen. Allerdings hinkt der Vergleich insofern, als Gnodstadt insgesamt 740 und Marktbreit 3315 Einwohnerinnen und Einwohner hat. In der Summe, so die Hoffnung Kopps, sollte die "4000-er Marke kontinuierlich geknackt sein".
Wie schon in Gnodstadt, war auch in Marktbreit die neue Grundsteuer Thema des Bürgermeisters. Auch wenn das Resultat für die Stadt gleich bleibe, einige Bürger hätten doch deutlich mehr zu bezahlen, andere wieder weniger, was zu etlichen Widersprüchen gegen die Bescheide führe. Die Grundzahlen für die Berechnung kämen allerdings vom Finanzamt.
Gute Nachrichten gab es für die beiden Großprojekte der Stadt. Beim Rest der Mainuferneugestaltung dürfte die Baustelle bis Mai abgeschlossen sein. Und auch der Abschnitt 4 des Baugebiets Ohrenberg kommt gut voran, die Erschließung könnte bis Jahresmitte fertig sein. Über den aktuellen Stand eines möglichen neuen Verwaltungsgebäudes machte Kopp nur vage Aussagen. Der am Main geplante Neubau sei wohl aus Kostengründen vom Tisch. Für einen anderen Standort könne er noch nichts Konkretes berichten: "Wir arbeiten daran", so der Bürgermeister.
Da ist die Verwaltung in Marktbreit strikt: Protokolle aus öffentlichen Ratssitzungen werden, anders als in anderen Kommunen, nach wie vor nicht auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht, können aber im Rathaus eingesehen werden.
Was macht die Stadt zum Schutz von Anwohnern etwa in der Schlesierstraße vor den Folgen von Starkregen, so eine weitere Frage. Einhundertprozentigen Schutz werde es nie geben, die Stadt werde aber in den kommenden Jahren viel tun, sagte Kopp, ohne dabei konkret zu werden. Sollte es zu Katastrophen kommen, dann gebe es in bestimmtem Rahmen auch Pläne dafür, etwa mit zentralen Treffpunkten und ähnlichem. Für einen größeren Ernstfall sei man allerdings nicht komplett gerüstet.
Ein Appell an alle
Gar nicht begeistert zeigte sich Kopp von öffentlichen Bücherschränken, denn die würden wieder Folgekosten nach sich ziehen. "Mir ist es lieber, die Leute gehen in die Bücherei", so der Bürgermeister, dort liegen auch ausgemusterte Bücher ordentlich im Treppenhaus zum Mitnehmen.
Und natürlich gab es auch eine Nachfrage zu den derzeitigen Umleitungen im Ort anlässlich des Baus der Bahnbrücke in der Enheimer Steige. Dies sei sicher eine Einschränkung, so Kopp, der dann aber auch angesichts der zeitlichen Begrenzung an die Rücksicht aller appellierte.