Die Feuerwehr Martinsheim hat einen neuen Einsatzwagen. Am Samstagnachmittag wurde das Mittlere Löschfahrzeug (MLF) von Pfarrerin Julia Röthig geweiht. Es löst das bisherige Löschgruppenfahrzeug LF-8 mit Baujahr 1980 ab, das 1993 von der Feuerwehrschule Würzburg gekauft und 1994 in Dienst gestellt worden war.
Seit 2019 liefen Gespräche mit dem Gemeinderat, um das in die Jahre gekommene Fahrzeug zu ersetzen, wie Kommandant Thomas Nagler berichtete. Letztlich wäre der Aufwand für die Umrüstung auf neue Atemschutzgeräte nicht mehr vertretbar gewesen wäre. So beschloss der Rat Mitte 2020, ein neues Fahrzeug zu beschaffen.
Das neue Fahrzeug macht es der Feuerwehr leichter
Mit dem neuen MLF gibt es diverse Vorteile für die Feuerwehr. So kann mit weniger Einsatzkräften effektiv gehandelt werden. Da das Fahrzeug 1000 Liter Wasser mitführt, muss zum Beispiel nicht erst eine Wasserversorgung aufgebaut werden, um mit dem ersten Löschen zu beginnen. Auch ein Lichtmast kann auf Knopfdruck zur Ausleuchtung der Einsatzstelle ausgefahren werden, statt diesen gesondert aufzubauen. Zeitgemäße optische Sicherungen und Umfeldbeleuchtung verbessern zudem die Sicherheit der Einsatzkräfte. Des weiteren ist einige Ausrüstung für technische Hilfeleistung vorhanden.
Während der Planung signalisierten auch andere Kommunen Interesse an einer Neuanschaffung, so dass am Ende fünf baugleiche Fahrzeuge gekauft wurden. Neben Martinsheim waren Marktbreit, Seinsheim und Schwarzenau aus dem Landkreis Kitzingen sowie Simmershofen (Lkr. Neustadt Aisch/Bad Windsheim in Mittelfranken) beteiligt. Dies habe erfreulich gut geklappt, lobten sowohl der Kommandant als auch Bürgermeister Rainer Ott.
Für die Gemeinde bleibt ein Anteil von 164.000 Euro
Ott berichtete, dass durch die gemeinsame Anschaffung der Gesamtwert der europaweiten Ausschreibung bei über einer Million Euro lag. Rund 220.000 Euro kostete dann ein Fahrzeug, nach Abzug der Fördergelder bleiben rund 164.000 Euro Kosten für die Gemeinde. Eine Menge Geld, aber Ott sieht die Anschaffung gerechtfertigt, nicht zuletzt, weil in Martinsheim Grundschule und Kindergarten vorhanden sind.
Kreisbrandmeister Mario Manfrini betonte, dass das MLF nicht nur für die Feuerwehr sei, sondern vorrangig für die Bevölkerung, zu deren Schutz es eingesetzt werde. Wie seine Vorredner wünschte er der Feuerwehr möglichst keine Einsätze. Nach dem offiziellen Teil gab es am Feuerwehrhaus Speisen und Getränke, ein Kinderprogramm mit mehreren Stationen sowie eine Schauübung der Feuerwehr.