Nach dem Lesen des Vorworts des aktuellen Programmhefts der Volkshochschule muss ich diesen Leserbrief schreiben, um meiner Empörung Ausdruck zu verleihen.
Hier wird eine Plattform für die (Weiter-)Bildung und Zusammenführung von Menschen dazu missbraucht, die eigene Meinung der Autoren zur Corona-Krise zu transportieren. Hierbei haben sie ihre Stellung als Vhs-Leitung und Geschäftsstellungleitung ausgenutzt, um im Vorwort Angst und Misstrauen zu verbreiten.
Der Inhalt der Aussagen wäre einen eigenen Leserbrief wert. Es wird von Freiheit und Einschränkungen des Persönlichkeitsrechts geschrieben, von Angst. Dabei wird die Freiheit der anderen ignoriert und deren Argumente als Beschimpfungen mit Verschwörungstheorien oder Fake News abgetan. Berechtigte Vorsicht wird als Angstmacherei verzerrt. Wer so etwas schreibt und versucht, seine eigene Meinung aufzudrängen, hat von der so betonten Freiheit und offenen Diskussion nicht viel verstanden.
Aber all dies ist nicht der Hauptpunkt. Mit diesem Vorwort wird eine Institution dazu genutzt, gerade nicht das Zusammenleben zu fördern, sondern eine Spaltung voranzutreiben. Der Bildungsauftrag wird vergessen, man erfährt nichts über das aktuelle Programm oder wie man in den Kursen auf die aktuelle Situation reagieren will.
Diesen Text finde ich – ebenso wie viele meiner befreundeten Teilnehmer aus Vhs-Kursen – schlicht unerträglich. Gegen einen solchen Missbrauch muss eingeschritten werden. Es stellt sich die Frage, ob so jemand geeignet ist, ein solches verantwortungsvolles Amt zu bekleiden.
Inge Böhn
97318 Kitzingen