Zum Artikel "Zweierlei Maß bei Nikolaus Fey?" vom 15. November und "Schule umbenannt" vom 3. Dezember erreichte die Redaktion folgender Leserbrief:
Nachdem kürzlich ein Wiesentheider Mitbürger in einem Leserbrief an diese Zeitung eine Lanze für den "Heimatdichter" Nikolaus Fey gebrochen hat, ist es mir ein großes Anliegen und Bedürfnis, selbst auch einmal Stellung zu den Fragen der Aberkennung der Ehrenbürgerschaft, der Änderung der Bezeichnung der Grund- und Mittelschule in Wiesentheid sowie zur Umbenennung der Nikolaus-Fey-Straße in Wiesentheid zu nehmen.
Was über Nikolaus Fey und sein Verhalten während des sogenannten Dritten Reiches inzwischen ans Tageslicht kam, bringt mich zu der Ansicht, dass Nikolaus Fey als Ehrenbürger des Marktes Wiesentheid, als Namensgeber für die hiesige Grund- und Mittelschule und auch für einen Straßennamen eine absolut untragbare Person ist.
Um einen "Mitläufer" der Nazis handelt es sich bei Nikolaus Fey nicht. Schon vor der sogenannten "Machtergreifung" im Jahre 1933 sympathisierte er offen mit den Nationalsozialisten und pflegte insbesondere eine große Nähe zu dem damaligen NSDAP-Gauleiter Otto Hellmuth – für ihn verfasste Nikolaus Fey zur Eheschließung sowie zur Geburt der Tochter Gailana feierliche Lobgedichte.
Dass Nikolaus Fey während des 2. Weltkrieges als Mitarbeiter der deutschen Besatzungsmacht im besetzten Polen auf der Gehaltsliste der Nationalsozialisten stand und die "Germanisierung" des Landes aktiv betrieb, beweist wohl hinreichend seine totale Identifikation mit dem Gedankengut des Nationalsozialismus.
Wer Hetzparolen wie "Der Bauer schafft, der Jude rafft!" von sich sich gegeben hat, verdient es nicht, in einem demokratischen Rechtsstaat in irgend einer Weise ausgezeichnet oder geehrt zu werden.
Hüten wir uns also vor der Verharmlosung seines Tuns und nehmen wir uns ein Beispiel an der Stadt Kitzingen und ihrem Vorgehen in den ähnlich gelagerten Fällen Richard Rother und Siegfried Wilke!
Dass sich inzwischen die Schulverbandsversammlung und die Gremien der Grund- und Mittelschule Wiesentheid mit großer Mehrheit für eine Namensänderung ausgesprochen haben, ist lobenswert und mehr als zu begrüßen.
Wolf-Dieter Gutsch
97353 Wiesentheid
so kenne ich Sie als meinen damaligen, sehr geschätzten Lehrer am LSH, als Mensch der klaren Worte.
Danke für diesen Leserbrief und dass Sie öffentlich Stellung zu diesem Thema beziehen.
Jeder, der sich mit dem Werdegang Feys wirklich beschäftigt, muss Ihre Meinung teilen.
Ich hoffe wir sehen uns beim nächsten Abi-Treffen.