Zum Artikel "Gegen Vandalismus: Gemeinderäte beauftragen Sicherheitsdienst" vom 10. Oktober erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
„Rödelseer Gemeinderäte greifen durch, um die Kriminalitätsschwerpunkte in der Gemeinde zu bekämpfen“ – so müsste die Überschrift über dem Artikel heißen, in dem berichtet wird, dass Überwachungskameras an der Küchenmeisterhütte, im Schlosspark, am Bolzplatz sowie am Häcksel- und Grüngutplatz angebracht werden.
Fragt sich nur: Ist Rödelsee eine von Kriminalität geplagte Gemeinde, so dass sich eine Videoüberwachung des öffentlichen Raumes und der damit verbundene Eingriff in die Persönlichkeitsrechte jedes einzelnen rechtfertigen lässt? Ich halte die Einführung einer Videoüberwachung in Rödelsee grundsätzlich und insbesondere in der freien Flur für unverhältnismäßig.
Tatsächlich regt sich in mir ein gewisses Unbehagen, wenn die Bespitzelung der Bürgerinnen und Bürger in einem Ort wie Rödelsee, wo die Welt noch in Ordnung ist, Einzug hält, und die Bewohnerinnen und Bewohner dies akzeptieren. Ist die Entscheidung des Gemeinderates nur der Anfang hin zu einer Überwachungsgemeinde? Oder setzt die Gemeinde nur ihre Ankündigung, Hundehinterlassenschaften durch Videoüberwachung den Hundehaltern zuzuordnen, wie in der letzten Bürgerversammlung angekündigt, um? Dies würde auch die Anordnung der Kameras im Außenbereich erklären. Um Kriminalitätsschwerpunkte handelt es sich dort jedenfalls nicht!
Vermutlich handelt es sich nach der gescheiterten Hunde-DNA-Datenbank und der Seilbahnidee auch wieder nur um einen PR-Gag der Gemeinde Rödelsee.
Markus Ostwald
97348 Fröhstockheim