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Kitzingen
Leserforum: Stinkender Mist ist etwas Natürliches
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 16.08.2020 02:10 Uhr

Zum Artikel "Stinkender Stallmist sorgt für Ärger" vom 10. August über die Ausbringung von Festmist nahe der Wohnsiedlung im Buddental erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:

Anstatt sich zu freuen, dass es noch Festmist gibt in unserer Gegend, ist das Ausbringen von Festmist jetzt schon einen Artikel für die Titelseite der Zeitung wert. So weit sind wir schon gekommen!

Ein paar Fakten möchte ich kurz klären:

1. Mist stinkt. Das ist ganz natürlich. Und da gibt es keinen Unterschied zum Menschen.

2. Natürlich ist auch, dass Mist erst ausgebracht werden kann, wenn ein Feld abgeerntet ist. Dummerweise ist das meistens im Sommer oder im frühen Herbst der Fall.

3. Heiße Sommertage sind in unseren Breiten infolge des Klimawandels keine Seltenheit. Deshalb ist es beim Ausbringen von Mist nicht immer möglich, auf kühles Wetter zu warten.

4. Wenn ein Landwirt Festmist hat, dann hat er auch Tiere, die diesen Mist produzieren. Diese müssen am Morgen und am Abend gefüttert werden. Wenn ein Landwirt also zwischen 16 Uhr und 19.30 Mist ausbringt, legt er sich danach nicht auf die Couch, sondern geht in den Stall. Danach irgendwann ins Bett. Wenn er dann am nächsten Morgen wieder gefüttert hat, macht er mit der Feldarbeit weiter. Also mit dem Einarbeiten des Mistes.

5. Wer die Vorzüge einer abgeschiedenen Wohnlage am Stadtrand genießt, muss auch mal damit leben können, dass er einen Tag vom Geruch belästigt wird.

Es reicht anscheinend noch nicht, dass jedem Landwirt die Freude an der Arbeit durch immer mehr Gesetze, Vorschriften und Bürokratie genommen wird. Es wird keine zehn Jahre mehr dauern, bis es nur noch Großbetriebe geben wird, wenn es in den Köpfen nicht irgendwann ein Umdenken gibt.

Solange mein Tipp: Genießen Sie es, solange Sie noch die Gelegenheit haben, Festmist zu riechen! Oder noch besser: Besuchen Sie einmal einen Bauernhof und begleiten Sie einen Landwirt bei der Arbeit. Sie werden merken, dass schon nach ein paar Minuten im Stall der „Gestank“ nicht mehr stört. Ich jedenfalls wünsche mir, dass auch meine Enkelkinder noch „Landluft“ erleben dürfen.

Thomas Friederich
97320 Buchbrunn

 
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    Diesem Kommentar kann ich voll und ganz zustimmen.
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