zurück
Kitzingen
Leserforum: Museumsschließung kann nicht akzeptiert werden
Bearbeitet von Katrin Amling
 |  aktualisiert: 09.07.2020 02:10 Uhr

Zur Berichterstattung über die Schließung des Kitzinger Stadtmuseums erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.

Zahlreiche Stimmen im Netz und in Leserbriefen bezeugen, dass das Stadtmuseum Kitzingen zu jeder Zeit ein lebendiger Ort war. Zeugnis dafür sind die vielen Arbeitskreise, Workshops und gemeinsamen Kooperationsprojekte mit Bürgern, Vereinen, Schriftsteller, Künstler, Schulen und weiteren Akteuren.

Es mutet also befremdlich an, wenn der Stadtrat hinter verschlossenen Türen im verstaubten Sitzungssaal seine Forderungen, Wünsche und Präferenzen äußert, ohne die Bürger zu fragen. Auch, dass der Stadtrat seine Vorstellungen und Forderungen nicht anhand konkreter Erhebungen, wie einer Besucherstudie, Bürgerwerkstätten oder durch die Diskussion mit Experten wie der Landesstelle für nichtstaatliche Museen entwickelt hat, spricht nicht für ihn.

Fast surreal wirkt der Besuch einer Delegation im Historischen Museum Frankfurt, mit dem Ergebnis "Anregungen für eine konkrete Umsetzung in Kitzingen sprangen nicht heraus." Das Frankfurter Museum versteht sich als "Wohnzimmer" der Frankfurter, in vielfältigen Veranstaltungen bringen sich diese ein und machen das Haus zu ihrer Bühne mit ihren Objekten und Geschichten.

Die Fraktionen fordern ein lebendiges Museum, welches die Stadtgesellschaft/-geschichte zeitgemäß präsentiert und wiederspiegelt, genau das macht das Historische Museum Frankfurt aus, aber genau diesem Konzept konnten die Kitzinger Räte nichts "abgewinnen"? Diese unbequemen Wahrheiten sind leider Fakt, der Stadtrat hat seine persönlichen Geschmäcker und Vorstellungen als repräsentativen Maßstab für die ganze Stadt angesetzt und auf dieser Basis Entscheidungen getroffen.

Museen sind Orte der Demokratie und Partizipation, das Stadtmuseum Kitzingen hat hier immer eine Vorreiterrolle eingenommen. Der neue OB und die Stadträte hätten ein Zeichen für Demokratie und Partizipation setzen können, indem sie die Bürger zum gemeinsamen Dialog eingeladen hätten – sie haben sich dagegen entschieden.

Was bleibt ist ein lebendiges Museum, welches durch die Bürger mit Objekten, Geschichten und Erlebnissen gefüllt wurde. Die endgültige Schließung kann deshalb nicht akzeptiert werden und alle Bestrebungen einer Wiederöffnung sind zu unterstützen. Kitzingen braucht sein Stadtmuseum!

Christopher Vila
86492 Egling

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Autor
Diskussionen
Historisches Museum Frankfurt
Stadtmuseen
Stadträte und Gemeinderäte
Umfragen und Befragungen
Workshops
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • frankfindeiss@yahoo.de
    Gut gesagt & mit Hintergrund dargelegt. Auch ich bin der Meinung, dass man sich als Stadtrat nicht wehklagend hinstellen kann und wie ein gekränktes Kind auf fehlende Konzepte und Ideen hinweist, wenn man auf der anderen Seite diese weder hören noch sehen will & von vornherein eine Umsetzung ausschließt. Seit Herbst letzten Jahres steht z.B. ein voll funktionsfähiges interaktives Geländemodell im Museum, das mit viel Geld gefördert wurde, voll funktionstüchtig ist und die Attraktivität des Museums für Schulklassen (=Museumsnachwuchs) UND auch auf Touristen unbedingt erhöht hätte ... und das seitdem im vollen Wissen des Stadtrats vor sich hin dämmert - und nun weggesperrt wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten