Zum Artikel "Protestbewegung nimmt Fahrt auf" vom 5. März erreichte diese Redaktion folgender Leserbrief.
Wer deutschlandweit Demos mitorganisiert, darf keine Fehler machen! Denn jene haben wirklich große Auswirkungen auf die Zukunft aller. Der Teufel steckt im Detail, der größte Feind des Regenwaldes, welchen wir alle so lieb gewonnen haben, sind schlicht weg hohe Agrarpreise für Mais und Soja, wie wir es gerade erleben. Umso mehr Geld erwirtschaftet werden kann, desto niedriger ist die Hemmschwelle, den Wald zu roden und die Anbauflächen auszudehnen. Deshalb passen die Forderungen nach höheren Agrarpreisen und der Schutz des Regenwaldes leider nicht zusammen.
Wer den Regenwald erhalten will, darf allerdings auch nicht die Landwirtschaft in klimagünstigen Lagen wie Europa bei gleichbleibender Ernährungsgewohnheiten extensivieren (zum Beispiel auf Bio umstellen). Angesichts 1,5 Millionen alleinerziehender Eltern, der Tatsache, dass wir ein Billiglohnland sind und der zunehmenden Kinder- und Altersarmut, wo viele Menschen mit sehr wenig Geld im Monat auskommen müssen, spreche ich mich als Landwirt vehement gegen staatlich steigende Verbraucherpreise aus! Hier ist der Staat gefordert, seinen Landwirten eine Einkommensstütze zukommen zu lassen. Finger weg von der Fleischsteuer, sonst ist die SPD für einkommensschwache Haushalte nicht mehr wählbar!
Das viel größere Klimaproblem liegt jedoch direkt vor der Haustür, wie es Herr Glauber im Klimabericht richtig dargelegt hat. Einen Temperaturanstieg von 4 Grad in Bayern und besonders in Mainfranken bedeutet schlicht weg, dass nichts mehr wächst. Als Landwirt weiß ich, dass wir keine Ackerkultur haben, welche bei solchem Temperaturanstieg noch Körner ausbildet, sie vertrocknet davor. Die Trauben verbrennen an den Weinstöcken. Klima der Subtropen, Wüste bis nach Österreich.
Auf dieses Klimageschehen Lösungen zu finden und damit die Ernährungsversorgung im Land so gut es geht sicher zustellen, wird Aufgabe von diesen jungen Frauen und Männern sein, welche zurecht um ihre und um die Zukunft aller kämpfen und dafür haben sie vor allem eins verdient: Respekt!
Bernd Müller
97337 Neuses am Berg
Egal was Soya oder Weizen kostet!
Aber das ganze ist ein sehr komplexes Thema und offensichtlich ein Riesengeschäft!
Aber was sollen diese Länder wie Brasilien etc. sonst exportieren?
Die Frage die sich stellt: was kann jeder Einzelne von uns oder ein einzelner Landwirt
gegen den Rest der Konzerne ausrichten? Doch recht wenig.
Und dann funkt noch der Staat und die EU mit z.T. praxisfremden Gesetzen und Vorschriften dazwischen!
Deswegen ist es jetzt an der Zeit das Verbraucher und Landwirte zusammen an einen Strang ziehen und den Lebensmittkonzernen die Stirn zeigen und das Gespräch suchen. Das geht aus meiner Sicht nur mit Gesprächen, Aufklärung und fairen Preisen für Nahrungsmittel sowie ein Umdenken bei den Verbrauchern in doppelter Hinsicht denn auch die Landwirte sind Verbraucher!
Respekt vor den Jungen Landwirten die sich trauen für den schönsten Beruf zu kämpfen!
Sich regen bringt Segen!