In die Geheimnisse der Frühblüher ließen sich Lehrer aus dem Landkreis Kitzingen auf Einladung von Christiane Rößner, Umweltbeauftragte der Schulen, einweihen. Peter Aichmüller und Klaus Behr vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen führten die Gruppe durch das Naturwaldreservat rund um die Ruine Speckfeld, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Viel Wissenswertes erfuhren die Lehrer bei der Tour und dieses Wissen können sie künftig an ihre Schüler weitergeben. Etwa, dass manche Pflanzen mächtig auf die Tube drücken. Sie erledigen nämlich Austrieb, Wachstum, Blühen und Samenbildung im Zeitraffer.
Diese „Frühblüher“ nutzen hierzu die noch schwache Frühlingssonne der Monate Februar bis Mai. Haben Bäume und Sträucher sich nämlich belaubt, so kommen nur noch zwei Prozent dieser Energie am Waldboden an.
Als „Starterkit“ für dieses flotte Rennen nutzen sie die im Vorjahr gebildeten Reservestoffe, die gute Nährstoffversorgung der Laubwaldstandorte sowie die stark wärmeabsorbierende braune Laubstreu, unter der sich der Boden in der Sonne bis auf über 30°C erwärmen kann. Diese Strategie beherrschen vor allem die „Geophyten“ oder „Erdpflanzen“ meisterlich. Dazu holen der Bärlauch, die Traubenhyazinthe oder die Waldtulpe die Reservestoffe aus ihren Zwiebeln, der hohle Lerchensporn oder das Scharbockskraut die Energie aus ihren Knollen oder das Leberblümchen und das Buschwindröschen aus den Speichern ihrer kräftigen Wurzelstöcke.
Der Artenreichtum an Frühblühern auf den nährstoffreichen und zum Teil auch kalkhaltigen Gipskeuperstandorten im Naturwaldreservat rund um die Ruine Speckfeld war ausgesprochen vielfältig, geht aus der Pressemeldung hervor.
Die beiden Schlüsselblumenarten, das Leberblümchen, das Scharbockskraut, das weiße und gelbe Buschwindröschen, das Waldveilchen oder die Taubnesseln waren ständige Wegbegleiter. Besonders beeindruckend aber waren die großflächigen Bärlauchbestände, die sich wie grüne Teppiche über die ehemaligen Burgwälle zogen.
Auch die Wild-/Wald- oder Weinbergstulpe wurde auf der Wiese und am Waldrand der Ruine Speckfeld angetroffen. Weiterhin wurden Fragen rund um den Wald, wie die Mittelwaldwirtschaft funktioniert, die Bedeutung von stehendem oder liegendem Totholz, das Vorkommen des Bibers oder warum Immergrün besonders gerne in der Nähe ehemaliger Siedlung wächst, diskutiert.