Was wird aus dem Gebäude der ehemaligen Bäckerei Will an der Ecke Falterstraße/Rosenstraße in Kitzingen? Nicht nur im markanten Glasbau zur Rosenstraße hin sind die Rollos heruntergelassen. Seit Sommer werden im einstigen Laden mit integriertem Café weder Brot noch Brötchen oder sonst etwas verkauft.
Das gesamte Anwesen ist verkauft an einen Kitzinger Geschäftsmann, der zum jetzigen Zeitpunkt nicht genannt werden möchte. Er besitzt in der Kreisstadt mehrere Immobilien. Auf Nachfrage bestätigt er, dass der letzte Mieter, die Firma Götz Brot KG mit Sitz in Waldbüttelbrunn, zum 31. Oktober den Mietvertrag gekündigt habe. Götz betreibt unter dem Namen "Bäckerei Kiliansbäck" aktuell noch drei Filialen in Kitzingen.
Der Eigentümer könnte sich ein Café oder Lokal vorstellen
In die Räume der ehemaligen Bäckerei Will würde der Eigentümer der Immobilie gerne wieder ein Lokal, etwa ein Café mit Außengastronomie, einrichten. Das böte sich in der Lage unweit des Falterturms an. Am besten wäre etwas Langfristiges, wie er meinte. Dem Kaufman schwebt zudem vor, nicht nur den Laden zu erneuern. Unten ein Geschäft, oben mindestens vier Wohnungen – das wäre die Idee und hätte seinen Reiz. Allerdings ist ihm bewusst, dass ein Umbau oder eine Sanierung mit hohen Kosten verbunden sein wird.
Momentan würden viele Möglichkeiten geprüft, heißt es vom Eigentümer des Objekts. Eine davon sei, das hintere Gebäude mit der alten Backstube wegzureißen. Allein das sei in dem eng bebauten Altstadtbereich aufwändig und teuer. Später könnte man dort Wohnungen einrichten, an Büros habe er nicht gedacht. "Wenn man es richtig macht, muss man wohl mindestens eine Million Euro in die Hand nehmen", sagt er im Gespräch mit der Redaktion. Zumal das Gebäude mit der alten Backstube sehr verwinkelt sei.
Man werde alles sorgfältig durchrechnen und prüfen. Anfang nächsten Jahres soll eine Entscheidung fallen. Die könnte laut Eigentümer auch so ausfallen, das Ganze zu verkaufen. Da müsse man die Kalkulation abwarten.
Die Bäckerei Will war über Generationen in Familienbesitz
Das Gebäude hat eine lange Geschichte. 1851 kaufte Johann Georg Will das Haus in der Falterstraße vom Berufskollegen Simon Geitz und führte in dem Haus, in dem 1511 der Reformator Paul Eber geboren wurde, seine Backstube. Es wurde der Stammsitz jener Bäckerei, die über sechs Generationen im Familienbesitz blieb. Über die Jahrzehnte wuchs das Unternehmen immer weiter, hatte zeitweilig 70 Beschäftigte und mehrere Filialen im Landkreis und darüber hinaus. 2019 musste die Bäckerei Will Insolvenz anmelden.