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Kitzingen
Lebenshilfe steht unter dem Eindruck immer neuer bürokratischer Herausforderungen
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 24.11.2023 03:33 Uhr

Die Lebenshilfe Kitzingen hat aktuell 349 Mitglieder und beschäftigt 114 Personen, 28 als abgestellte staatliche Mitarbeiter für die Schule und andere Inklusionsschulen, so Vorsitzender Karl-Heinz Rebitzer. In der Frühförderstelle werden 241 Kinder betreut, die heilpädagogische Tagesstätte besuchen 131 Kinder. Im Tochterunternehmen Mainfränkische Werkstätten arbeiten derzeit 226 Personen. In den Lebenshilfe-Wohneinrichtungen in der Tannenbergstraße und in der Floßhafenstraße leben 57 Personen, die ambulante Wohnform nutzen 29 Personen.

Inzwischen kann die Lebenshilfe auf 50 Jahre Mainfränkische Werkstätten und 40 Jahren Wohnstätten zurückblicken. Rebitzer unterstrich, dass das Benefiz-Weinfest im Schlossgarten in Castell zwar kein Jubiläum feiere, aber in 22 Jahren zu dem Ereignis des Jahres für Menschen mit Handicap wurde.

Geschäftsführer Manfred Markert merkte an, dass der Verein die letzten Jahre gut gemeistert habe. Allerdings müssten nun Prüfungsunterlagen für einen Zuschuss von 2022 verbunden mit der Hoffnung eingereicht werden, nicht zurückzahlen zu müssen. Herausforderungen nähmen indes kein Ende, denn es müsse Hinweisgeberschutzgesetz umgesetzt werden, dafür schloss sich die Lebenshilfe mit acht Lebenshilfe-Vereinen zusammen. Der gemeinnützige Verein werde wie ein Unternehmen behandelt und muss daher Kosten für Datenschutz, Arbeitssicherheit, Betriebsmedizin, Stellensuche, Fortbildung, Prüfungen und Schwerbehindertenabgabe stemmen.

Fachkräftemangel und Raumnot

Auch die neue Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes mache mit den Vorgaben für die Größe der einzelnen Zimmer und Nasszellen zu schaffen. Ebenso der Fachkräftemangel, wo Lösungen gefunden werden müssen, um die Schließung von Gruppen und ganzer Einrichtungen zu vermeiden. Sofortigen Beschäftigungsverboten bei Schwangerschaften, Schicht-, Nacht- und Wochenenddienste seien oft nur über kostenintensive Leiharbeitnehmer zu bewältigen, deren Mehrkosten nicht unbedingt über einen Kostenträger refinanzierbar sind. Aber auch an der Schule herrsche Raumnot, denn es werden elf Klassen in zehn Klassenzimmern beschult, eine zwölfte Klasse stehe in Aussicht.

Aus der Wohnsituation berichtete Ingrid Lang, dass eine Wohngemeinschaft wegen Personalmangels geschlossen werden und die Bewohner in kleinere Einrichtungen oder zurück zu den Familien umziehen mussten. Damit sei eine gut funktionierende Gemeinschaft auseinandergerissen worden. Es bleibe die Frage von Eltern, wie zukünftig betreut werden soll. Sie vertrauten auf die Politik, die eine Lösung finden müsse, denn viele Betroffene könnten nicht alleine leben. Zu den betroffenen Eltern zählt Eugen Reifenscheid, der die Situation als deprimierend einstufte.

Solider Kassenbericht

Finanzvorstand Güter Voit präsentierte einen soliden Kassenbericht und räumte ein, dass trotz einer Beitragserhöhung durch gestiegene Weiterleitungen an den Landesverband und die Bundesvereinigung weniger Geld in der Kasse bleibe. Die Mitgliederversammlung einigte sich schließlich auf eine Beitragserhöhung auf nunmehr 35 Euro ab dem 1. Januar 2024. Davon bleibe rund ein Drittel vor Ort.

Robert Finster räumte als stellvertretender Landrat ein, ins Grübeln gekommen zu sein, wie man finanziell und personell helfen könne. Die Gesellschaft müsse sich daran messen lassen, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht. Er versprach jede Unterstützung des Landkreises, wo immer möglich.

Ehrungen

50 Jahre: Ursula Holeisen (Würzburg), Gabriele Brandner (Mainstockheim), Johanna Schlünzen (Dettelbach);

40 Jahre: Andreas Trunk (Kitzingen), Barbara Michel (Marktbreit);

20 Jahre: Christiane Gebert (Gnodstadt), Otto Hünnerkopf (Wiesentheid), Ralf Wagner (Michelfeld);

10 Jahre: Doris Jacob (Großlangheim); Matthias Fischer (Iphofen), Margit Engel (Kitzingen), Sandra Altenhöfer (Markt Einersheim).

 
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