Der Waldumbau hin zu standortgerechten und klimatoleranten Laubmischwäldern ist im Schwarzacher Gemeindewald in vollem Gange. 140 Hektar umfassen die Waldflächen, die zu 90 Prozent auf Sandböden beheimatet sind. Um sich einen Einblick in den aktuellen Zustand des Gemeindewaldes zu verschaffen, trafen sich die Mitglieder des Marktgemeinderats am Freitag mit den Verantwortlichen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kitzingen in einem Waldstück zwischen Hörblach und Großlangheim nahe der Kompostanlage.
Zukunft im Blick
Zu der Gemeinderatssitzung unter freiem Himmel hatten Forstbereichsleiter Klaus Behr und Revierförster Max Bartholl den neuen Forstwirtschaftsplan mitgebracht, der die Zukunft des Gemeindewaldes für die kommenden zwei Jahrzehnte regelt. Behr überreichte Bürgermeister Lothar Nagel (FCW) die drei Bestandteile des neuen Forstwirtschaftsplans: das Forsteinrichtungswerk, die Forstbetriebskarte und das Revierbuch.
„Das wichtigste Ziel beim Forsteinrichtungswerk ist der sogenannte Hiebsatz, das heißt wie viel Holz im Jahr nachhaltig eingeschlagen werden kann und soll“, sagte Behr. Weitere Ziele des Forsteinrichtungswerks seien die Baumartenwahl, die Bestandspflege bis hin zu Naturschutzzielen. In den Schwarzacher Wäldern ist laut Revierförster Bartholl eine erfreuliche Zunahme des Laubholzes zu verzeichnen. Sogar unter alten Kieferbeständen, die durch Zäune gegen Wildfraß abgesichert wurden, könnten sich junge Laubbaumpflanzen durchsetzen. Bei den Baumarten in den bis 20 Jahre alten Beständen führt die Eiche mit 38 Prozent die Rangfolge an.
Behr bilanzierte eine aus forstfachlicher, betriebswirtschaftlicher und ökologischer Sicht erfreuliche Entwicklung für den Schwarzacher Gemeindewald. „Diese Entwicklung trägt der notwendigen Anpassung der Wälder an den fortschreitenden Klimawandel Rechnung“, so der Forstbereichsleiter. Im Blick nach vorne meinte Behr: „Der Wald des Marktes Schwarzach ist auf einem guten Weg. Er wird sein Gesicht weiter verändern. Er wird laubholzreicher, dicker, wertvoller und noch schöner werden.“ Zug um Zug sollen die Kiefernanteile schwinden. Acht Hektar Waldfläche will man in den kommenden zehn Jahren verjüngen. Dabei wollen die Forstleiter die Nachhaltigkeit besonders im Blick behalten. Beim Holzvorrat, der momentan bei 28 000 Kubikmeter liegt, will man bis 2031 um zehn Prozent zulegen.