Die Impfungen haben begonnen. In den Altenheimen im Landkreis Kitzingen sind die mobilen Teams des BRK unterwegs, um die ersten Corona-Impfstoffe zu verabreichen. Unterdessen gibt es Vorbehalte. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov wollen sich derzeit 65 Prozent der Deutschen gegen Corona impfen lassen. Wir haben zehn Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft im Landkreis Kitzingen die gleiche Frage gestellt: „Lassen Sie sich impfen?“
Dr. Stephan Rapp
(Chefarzt Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin Klinik Kitzinger Land): „Ich habe mich schon impfen lassen. Bei täglichem Kontakt mit Covid-erkrankten Patienten – zwar in Schutzausrüstung – und Kontakt mit Patienten im Notarztdienst, bei denen in der Notfallsituation nie klar ist, ob sie mit dem Virus erkrankt sind, ist es für mich keine Frage, mir einen Impfschutz im Rahmen der Vorgaben der Ständigen Impfkommission zu wünschen.“
Jochen Keßler-Rosa
(Geschäftsführer Diakonisches Werk Kitzingen): „Selbstverständlich lasse ich mich impfen, sobald es geht. In vielen Gesprächen spüre ich die Unsicherheit bei dieser Frage. Klar, jede Aktivität hat ein mehr oder weniger großes Risiko. Das, was ich in der Pandemie erlebe, macht mir auf jeden Fall mehr Angst als eine Impfung, mit der sich verantwortungsbewusste Fachleute intensiv beschäftigt haben.“
Barbara Becker
(Landtagsabgeordnete der CSU): „Ja! Wenn ich an der Reihe bin. Das ist mein Beitrag zur Herdenimmunität. Als Gesundheitspolitikerin bin ich überzeugt von der Sicherheit und der Wirksamkeit der Impfung. Eventuelle Nebenwirkungen werden bayernweit zentral erhoben und in einem Forschungsprojekt der Universität Erlangen ausgewertet. Dafür haben wir gesorgt. Im Landkreis Kitzingen laufen die Impfungen wie von uns geplant an. Auch hier gehen viele Verantwortungsträger mit gutem Beispiel voran. Darüber freue ich mich sehr.
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Tamara Bischof
(Landrätin): „Selbstverständlich lasse ich mich impfen – wenn ich der Priorisierung nach an der Reihe bin – weil der Impfstoff mich und andere schützt. Ich hoffe, dass uns der Impfstoff wieder ein Stück mehr Normalität zurückgibt und ich zum Beispiel meine betagte Mutter ohne Angst, sie womöglich anzustecken, besuchen kann. Unsere gesamte Gesellschaft ist seit nunmehr zehn Monaten in allen Bereichen, beruflich wie privat, extrem gefordert und wir alle sehnen uns ein Stück Unbeschwertheit zurück. Der Impfstoff gibt Hoffnung darauf.“
Veit Burger
(Schulamtsleiter): „Ich werde mich impfen lassen, weil ich über 60 Jahre alt bin und deshalb zur gefährdeteren Personengruppe gehöre. Und weil sich in meinem Beruf Kontakte nicht immer vermeiden lassen.“
Christian Klingen
(Landtagsabgeordneter, AfD): „Ich lasse mich mit den derzeit eingesetzten mRNA-Impfstoffen nicht impfen. Ich bin generell für Impfungen und habe mich auch selbst bereits gegen eine größere Anzahl von Krankheiten regelmäßig impfen lassen. Eine Impfung setzt für mich jedoch stets voraus, dass ein Impfstoff sorgfältig erprobt wird und da habe ich unter den aktuellen Bedingungen entsprechende Bedenken. Für mich kommt eine Corona-Impfung erst dann infrage, wenn es sich beispielsweise um einen 'konventionellen' Vektor-Impfstoff handelt, dessen Wirksamkeit und Auswirkungen ausreichend erforscht sind.“
Stefan Güntner
(Oberbürgermeister, Kitzingen): „Ja, ich würde mich impfen lassen. Ich denke, die Impfung kann ein wichtiger Baustein auf dem langen Weg zur Normalität sein. Wahrscheinlich bin ich aber noch lange nicht an der Reihe.“
Astrid Glos
(Bürgermeisterin, Kitzingen): „Ja, ich lasse mich impfen, sobald ich an der Reihe bin. Vor allem, wenn es mir dadurch ermöglicht wird, einen gemäßigten Coronakrankheits-Verlauf zu haben und zu überleben. Und bis dahin trage ich Maske – und halte mich an die Auflagen.“
Gerd Düll
(Leiter Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten): „Ich werde mich auf jeden Fall impfen lassen. Ich halte es für richtig und auch für meine Verantwortung gegenüber unserer Gemeinschaft/Gesellschaft. Eigentlich erwarte ich es auch von jedem Anderen.“
Dr. Michael Bedö
(Internist, Vorsitzender des Gesundheitsnetzes Kitzinger Land): „Ja, ich werde mich impfen lassen, sobald ich an der Reihe bin. In der Geschichte der Medizin waren drei Entwicklungen herausragend wichtig, um die Lebenserwartung der Bevölkerung zu steigern: Einführung von Hygiene, Entwicklung von Antibiotika und das Impfen. Der Corona-Impfstoff, der jetzt getestet und zugelassen wurde, ist sicher. Diffuse Angst vor eventuell sehr seltenen Nebenwirkungen in der Langzeitbeobachtung des Impfstoffs mag psychologisch verständlich sein, aus meiner Sicht sind solche Ängste auf keinen Fall rational. Was bleibt denn Menschen in einer globalisierten Welt bei einer globalen Virusausbreitung anderes übrig, als sich schnell impfen zu lassen? Weiter Kontaktbeschränkung? Weiter nicht reisen? Weiter Abstand und Misstrauen, ob mich andere Menschen mit Corona-Viren anstecken? Angstfrei wieder Teilhabe am Leben unserer Gesellschaft heißt für mich: Lassen Sie sich impfen!“
BTW auch wenn’s Dr, Böda nicht glaubt. Die deutliche Erhöhung der Lebenserwartung ist vor allem auf eine ausreichende Versorgung mit guten Lebensmittel zurückzuführen. Der medizinische Fortschritt ist zwar groß, spielt aber im Vergleich dazu, nur eine untergeordnete Rolle.
Das Ergebnis dieser Umfrage stand nämlich vorher schon 100%ig fest. Deshalb ist Ihr Artikel überflüssig wie eine Kropf.
Ich hätte mit Ihnen 10.000 Euro auf dieses Ergebnis gewettet, wenn Sie mir vor Ihrer Befragung eine entsprechende Wette angeboten hätten.
Mit Ausnahme des AfD'lers, sagen alle anderen Personen, dass sie sich selbstverständlich sofort impfen lassen, wenn sie einen Termin bekommen.
Hätte eine der anderen Personen auch nur den leisesten Zweifel geäußert; beispielsweise, dass er noch in der Überlegungsphase ist, ob und ggf. wann er sich impfen lässt, wäre ihm ein sehr starker „Mainstream-Gegenwind ins Gesicht geblasen, dass er um seine berufliche Kariere hätte fürchten müssen.
Lieber Herr Dieter, ich freue mich schon auf Ihren Artikel, in dem Sie demnächst alle Mitglieder des Bayerischen Kabinetts befragen, welche Partei sie wählen würden, wenn jetzt Landtagswahlen in Bayern stattfinden würden.
Da hätte man den Donald Trump auch fragen können, ob er die Wahl gewonnen hat.
Damit verdient der Verfasser auch noch Geld aus den ABO-Geldern und den Werbetreibenden.
Sehr geehrter Herr Dieter, vielleicht sollten Sie sich als Fahrer beim BRK melden und das Impfteam zu den über 80-jährigen fahren, dann hätten Sie was sinnvolles geleistet.