Als eine Stunde vor dem Start des Landkreisfaschingsumzugs auf dem Volkacher Marktplatz die Schunkel-Musik einsetzte, lief als erstes „Marmor, Stein und Eisen bricht“ mit der ersten Textzeile „Weine nicht, wenn der Regen fällt“. In diesem Moment kam sogar ein wenig die Sonne heraus und es gab Hoffnung für den Gaudiwurm. Die währte allerdings nicht lange: Nicht einmal die Hälfte des Zuges hatte das Stadttor erreicht, als der Regen peitschte und prasselte und dem bunten Treiben ein schnelles und nasses Ende bereitete.
Die Teilnehmer brachten zwar tapfer alles zu Ende, der Großteil des Publikums war jedoch geflüchtet. Dabei war alles so schön angerichtet gewesen: Der Umzug war im Begriff, Redorde und neue Maßstäbe zu setzen: 47 Zugnummern hatten sich am Faschingsdienstag um 14.11 Uhr in Marsch gesetzt. Organisiert von der Touristinformation Volkach sowie der Karnevalsvereinigung Obervolkach (KVO), machten sich um die 1000 närrischen Zugteilnehmer auf den Weg. Erwartet wurden sie von einer jubelbereiten Menge.
"Viel Spaß beim Sauwetter"
Die Zuschauer standen dicht an dicht. Drei Kapellen standen bereit: Für den richtigen Ton sorgen als erste Zugnummer das Jugendblasorchester & Symphonische Blaschorchester der Musikschule Volkach, später folgten eine Samba-Trommelgruppe und das Kolping-Musikkorps Kitzingen. Moderator war neben Marco Maiberger am Marktplatz der Ehrensitzungspräsident der Weingenießerelf Nordheim, Jürgen Förster am Oberen Markt. Er kam gerade noch dazu, mit etwas Gelgenhumor „Viel Spaß bei dem Sauwetter“ zu wünschen, als es mit dem Sauwetter auch schon so richtig losging. Gerade noch bei „Herzilein“ schunkelnd, strömten vielen Besucher auch schon davon.
Durchnässt
Zurück blieb ein durchnässter Gaudiwurm, in dem diesmal aus gegebenem Anlass viel Politik vertreten war. Selbst das Volkach Freibad kam als gelungener Motivwagen daher. Die Häckerbühne hatte zudem den Venediger Karneval, der ja am Originalschauplatz wegen des Coronavirus ausgefallen ist, nach Volkach gebracht.
Apropos Virus: Die ersten Mundschutz-Masken durften auch an der Mainschleife nicht fehlen. Da blieb sicher das eine oder andere Lachen im Hals stecken. Und auch das gehört inzwischen zum närrischen Geschehen: Alle Zufahrtsstraße waren mit Autos blockiert – Sicherheit geht über alles. „Volkach Helau!“ klang später beim „Närrischen Bürgerfest“ auf dem Marktplatz aus. ONLINE-TIPP Mehr Bilder vom Umzug unter www.mainpost.de/kitzingen