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Kitzingen
Lage auf dem Sanitär- und Heizungsmarkt ist nicht rosig: Nur noch wenige Aufträge aus dem Neubau
Die SHK-Innung Kitzingen hat gewählt und auch die Ausschüsse besetzt. Das Bild zeigt (von links) Thomas Lößlein, Axel Weigand, Thomas Kramer, Christian Korn, Daniel Scheller, Gerhard Ackermann, Stefan Ritz, Robert Hartmann und Wolfgang Busigel.
Foto: Christine Keppner-Siegert | Die SHK-Innung Kitzingen hat gewählt und auch die Ausschüsse besetzt. Das Bild zeigt (von links) Thomas Lößlein, Axel Weigand, Thomas Kramer, Christian Korn, Daniel Scheller, Gerhard Ackermann, Stefan Ritz, Robert ...
Gerhard Krämer
 |  aktualisiert: 23.03.2025 02:28 Uhr

Beim Treffen der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Innung (SHK) Kitzingen berichtete Obermeister Thomas Lößlein von keiner rosigen Lage. Die Mitglieder wählten in der Jahresversammlung einen neuen Vorstand und besetzten alle Ausschüsse.

"Weder die Lage der gesamten Volkswirtschaft im Allgemeinen noch die Lage der bayerischen SHK-Branche im Speziellen, sind derzeit als rosig zu bezeichnen", begann Thomas Lößlein seinen Rückblick. Deutschland befinde sich konjunkturell unter den letzten zehn Prozent aller EU-Länder. Der bayerische Geschäftsklimaindex habe seit Herbst 2021 "von positiv neutral zu deutlich negativ" gewechselt. Auch die Frühjahrsbelebung sei ausgeblieben.

Die Innungsfachbetriebe berichten laut Lößlein, dass die Nachfrage nach Wärmepumpen seit 1. Januar 2024 in Bayern um 89 Prozent zurückgegangen sei. Trotz eines Rückganges der generellen Nachfrage bei Öl- und Gaskesseln, würden anteilig noch mehr konventionelle Heizungen eingebaut als im Rekordjahr 2023. Insgesamt liefen rund 75 Prozent aller im ersten Halbjahr 2024 verkauften Heizsysteme mit Gas oder Öl.

"Der Neubau ist so gut wie tot."
Thomas Lößlein, Obermeister

Leider seien auch die Biomassekessel, trotz der wieder erstrittenen Förderung, unter die Räder gekommen. Hier gebe es einen Rückgang von 74 Prozent. Die Auftrags-Vorlaufzeit betrage nur noch 12,9 Wochen. So eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne habe es zuletzt in den Jahren 2015/2016 gegeben, berichtete der Obermeister.

Weiter sagte er: "Der Neubau ist so gut wie tot." Die Baugenehmigungszahlen in Bayern seien – und das sei einzigartig in den letzten 50 Jahren – seit 27 Monaten in Folge rückläufig. Bei Sanitär, Heizung und Klima/Lüftung kämen nur noch zehn bis zwölf Prozent der Aufträge aus dem Neubau. Vor Jahresfrist seien es immerhin noch 17 bis 38 Prozent gewesen, vor drei Jahren durchweg mindestens 30 Prozent. "Nur wenn der Neubau wieder anzieht, werden die Wärmepumpen-Zahlen wieder nach oben gehen", ist sich Lößlein sicher. Im Bestand werde weiter fossil geheizt und teilweise ersetzt.

Obermeister Thomas Lößlein (links) gratulierte Harald Schütz zur Verleihung der Ehrennadel mit Silberkranz für sein 'herausragendes ehrenamtliches Engagement'.
Foto: Christine Keppner-Siegert | Obermeister Thomas Lößlein (links) gratulierte Harald Schütz zur Verleihung der Ehrennadel mit Silberkranz für sein "herausragendes ehrenamtliches Engagement".

Eine positive Ausnahme im Neubaubereich bildeten die Gewerke Spenglerei sowie Ofen-und Luftheizungsbau. Hier betrügen die Neubauquoten 50 beziehungsweise 38 Prozent. Auch sei erfreulich, dass immer noch 86 Prozent der Befragten mit ihrer Ertragslage zufrieden seien. Jedoch wünschten sich 38 Prozent mehr Aufträge und etwas mehr als die Hälfte der Betriebe beurteilen die Geschäftsaussichten der kommenden sechs Monate als schlechter.

Um den Markt zu stimulieren, müsse man den Kunden Lösungen für ihre Bestandsimmobilien bieten. Gewährleisten müsse man immer eine faire Beratung. Die Nachwuchswerbung unter dem Titel "Zeit zu Starten" läuft laut Lößlein in den Schulen weiter. Die nochmals leicht gesteigerten Ausbildungszahlen sprächen eine deutliche Sprache. "Aber wir brauchen weiterhin jeden Mann und jede Frau." Denn zu Lößleins Bedauern scheiterten ein Drittel der Azubis an der Gesellenprüfung oder auf dem Weg dorthin. Deshalb beschäftige man sich mit der Entwicklung der Qualifikationsmöglichkeit für schwache Azubis. Gedacht sei an eine niedrigere Qualifikationsstufe in diesem Handwerk.

Auch eine Ehrung stand bei der Jahresversammlung an: Harald Schütz aus Kleinlangheim wurde vom SHK-Fachverband München mit der Ehrennadel mit Silberkranz für sein "herausragendes ehrenamtliches Engagement" geehrt.

Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis: Thomas Lößlein (Obermeister), Thomas Kramer (stellvertretender Obermeister), Gerhard Ackermann und Robert Hartmann (beide Vorstandsmitglieder), Axel Weigand (Gesellenprüfungsausschuss und Vorstandsmitglied), Christian Korn, Daniel Scheller (beide Gesellenprüfungsausschuss), Stefan Ritz (Vorstandsmitglied und Lehrlingswart), Wolfgang Busigel (Berufsbildungsausschuss).

 
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