Die erfreuliche Nachricht: für seine Sitzung am Donnerstagabend brauchte der Stadtrat Prichsenstadt nicht ganz eine halbe Stunde. Weniger erfreulich: der öffentliche Teil war entgegen der gängigen Praxis dieses Mal dem nicht öffentlichen nachgeschaltet. Bürgermeister René Schlehr bat um Verständnis für den späten Beginn der Sitzung, die mit dem öffentlichen Teil sonst um 19 Uhr beginnt. Es habe sich zeitlich nicht anders einrichten lassen, so Schlehr.
Einstimmig winkte der Rat eine Photovoltaikanlage auf dem Dach einer Scheune in Kirchschönbach direkt neben einem Einzeldenkmal durch, und für die Sanierung des ehemaligen Zehnthofes in Järkendorf darf sich der private Bauherr über einen Zuschuss von 3000 Euro für den nachzuweisenden "denkmalpflegerischen Mehraufwand" freuen.
Sicherung der Arbeitsplätze
Kein Problem sah der Rat auch beim Antrag der Firma Hanina in Altenschönbach, ein Tiefkühllager zu bauen. Das wäre eine große Entlastung für den direkt benachbarten Wirtschaftsweg, über den der Schwertransport in Richtung "Frisch-Ei-Anlieferung" aktuell noch läuft. Eine Vergrößerung des Betriebes sei es auch nicht, so der Bürgermeister, weil das Lager zwischen zwei bereits bestehenden Gebäuden gebaut werde. "Das ist auch eine Sicherung des Standortes Altenschönbach und somit eine Sicherung der Arbeitsplätze", so Schlehr weiter. Ohne große Debatte ging auch dieser Antrag einstimmig durch.
Am Ende wurde es bei der "Information aus der Verwaltung" dann doch nochmal spannend. Ein von der Stadt beauftragter Brandschutzexperte hatte sich das Treppenhaus des Ärztehaus ganz genau angeschaut und kam zu dem Ergebnis, "dass sich ein innenliegender Treppenlift nur durch massive Änderungen im Gebäude" einbauen lassen würde. Sprich: es müssten einige Wände verschoben werden, damit die Treppe breit genug für den Treppenlift wäre. Nun könne man in jedes Gebäude einen Treppenlift einbauen, sagte Schlehr."
Information der Verwaltung
Das Stichwort ist der Brandschutz, nach dem eine Treppe je nach Anzahl der Personen im Gebäude eine bestimmte Breite braucht, und die ist ohne Eingriff ins Gemäuer nicht machbar, fügte er hinzu. Harald Rückert und Michael Eckhof, die im Auftrag des Rates nach Lösungen gesucht hatten, waren bei einer Firma fündig geworden, die für 60.000 Euro einen Außenlift anbauen würde. Die müsse eigentlich die Hospitalstiftung zahlen und nicht die Stadt, bemühte Rückert einmal mehr dieses oft von ihm vorgebrachte Argument. Insgesamt, so Schlehr, "können wir das Problem heute nicht lösen, außerdem war es auch nur eine Information der Verwaltung".