
Die Kirchweih in Wiesentheid ist für den Markt Wiesentheid seit jeher ein Draufleggeschäft. Das war auch 2024 so, wie der Kulturausschuss des Marktes in seiner Sitzung feststellen musste. Anhand der vorgelegten Zahlen belief sich das Minus auf rund 31.000 Euro ohne die geleisteten Stunden des Bauhofs, wie Bürgermeister Klaus Köhler vortrug. Damit habe man in etwa im Rahmen des Vorjahres gelegen.
Das nimmt die Kommune in Kauf für die fünf Feier-Tage im September. "Es ist der Höhepunkt des Jahres, eine wichtige Kulturveranstaltung. Die ist uns auch einiges wert", kommentierte es Köhler. Im Ausschuss wurden die einzelnen Posten unter die Lupe genommen. An manchen Punkten habe man gespart, worauf Ausschussmitglied Andreas Laudenbach hinwies. So habe etwa der Abend der Jugendgruppen diesmal alles, auch Musik und Technik, in Eigenregie übernommen, wozu im Vorjahr noch 4000 Euro anfielen. Dem standen zum Beispiel allgemeine Preissteigerungen sowie mehr Kosten für den Sicherheitsdienst, gegenüber.

Zum Fest in diesem Jahr haben sich Verantwortliche des Marktes mit dem neuen Festwirt Christian Egerer getroffen und ausgetauscht. Dieser unterbreitete einige Ideen, wie etwa das Aufstellen eines kleinen Biergartens vor der Festhalle. Dazu hat er bereits eine Band für den Samstagabend engagiert. Allzu viel wolle er zunächst nicht verändern, so der neue Festwirt, er will erst einmal die Premiere abwarten.
Neue Ideen für den Tourismus
Informiert wurde über den Stand zum zweiten Mehrgenerationenfest, das am 17. und 18. Mai am Schlossplatz und in der Allee steigen wird. Die Kommune koordiniert das Bürgerfest, bei dem die Wiesentheider Vereine und Institutionen wieder für das Programm und die Bewirtung sorgen. Am Samstagabend soll wieder eine größere Musikveranstaltung auf der Bühne vor dem Rathaus stattfinden.
Im Ausschuss besprachen die Mitglieder Ideen, die der erst gegründete Initiativkreis zum Thema Tourismus vorgebracht hat. Zu den ersten Treffen seien leider nur eine Handvoll Bürgerinnen und Bürger gekommen, die sich einbringen wollen, hieß es. Man hoffe künftig auf weitere, die sich hier mit Ideen engagieren möchten.

Einige Anregungen lagen vor, wie etwa das Schaffen eines Stellplatzes für Wohnmobile, oder ein ansprechendes Ortsbild. Das Thema Barock solle man stärker aufgreifen, war ein Punkt. Dazu könne Wiesentheid etwa den Tag des Denkmals nutzen, um Führungen im Ort anzubieten. Generell wären Barock-Tage mit Musik und Veranstaltungen wünschenswert.
Generell müsse man mögliche Kosten im Blick haben, wand Bürgermeister Köhler mit Blick auf die künftig wohl nicht mehr so rosige Finanzlage des Marktes ein. Als wichtige Eckpunkte sahen die Räte die Zusammenarbeit mit den Vereinen. Das Gremium will sich mit dem Initiativkreis zu weiterem besprechen, wurde vereinbart.
Außerdem informierte Bürgermeister Köhler, dass die Carl-Stumpf-Gesellschaft eine Büste mit dem Kopf des 1848 in Wiesentheid geborenen Wissenschaftlers stiften will. Der deutsche Philosoph, Psychologe und Musikforscher gründete 1894 das Psychologische Institut Berlin. Im September will die Gesellschaft zu einer Tagung nach Wiesentheid kommen, in deren Rahmen die Büste aufgestellt werden soll.