
Die Kreisgruppe Kitzingen im Bund Naturschutz (KV) hat einen neuen Vorsitzenden. In der Mitgliederversammlung verabschiedete sich Manfred Engelhardt mit einem letzten Rechenschaftsbericht, er kandidierte nicht mehr. Rückblickend skizzierte er seine Tätigkeiten, die 1990 mit der Übernahme des kommissarischen Vorsitzes begonnen hatte. Sein Vorgänger Andreas Pampuch hatte den KV 1973 ins Leben gerufen.
Engelhardt brachte sich in den 33 Dienstjahren nicht nur in Ortsgruppen und den KV ein, er wirkte auch auf Landesebene in unterschiedlichen Aufgaben. Die anstehenden Wahlen seien aus seiner Sicht Neuwahlen, denn er habe mit dem Biologen Johannes Kroiß einen jungen Nachfolger gefunden, der den KV auf der "Route in die Zukunft" führen werde. Engelhardt war als Verantwortlicher überall zu finden, wo es um Naturschutzbelange ging. Zum Beispiel setzte er sich dafür ein, die Aussaat von gentechnisch verändertem Getreide zu unterbinden.
Landrätin Doris Paul dankte Manfred Engelhardt
Landrätin Doris Paul bekannte, sie könne sich den Naturschutz ohne Manfred Engelhardt gar nicht vorstellen. Namens des Landkreises dankte sie für die jahrelange Zusammenarbeit und das nachhaltige Wirken. Der Landkreis sei ihm zu großem Dank verpflichtet.
Der Landesbeauftragte des BUND in Bayern Martin Geilhufe referierte zum Thema "Kein Natur- und Umweltschutz ohne Demokratie". Sauberes Wasser, saubere Luft oder zentrale Errungenschaften, alles sei der kostbaren Demokratie zu verdanken. Damit seien neue Situationen geschaffen worden. So gebe es keine Dampfwolken von Kernreaktoren mehr, Energie komme im Durchschnitt zu fast 60 Prozent aus erneuerbarer Energieerzeugung, die Spitze liege über 100 Prozent. Von vielen Krisen seien auch Lebensgrundlagen betroffen.
Geilhufe prognostizierte bei einer über drei Grad liegenden Erwärmung weltweite Verteilkämpfe. Am Beispiel des Volksbegehrens zum Bienensterben unterstrich er, dass Umweltfragen nun auch in der Politik angekommen seien. Die Bevölkerung achte die Errungenschaften im Naturschutz über Parteizugehörigkeiten hinweg, bewerte die Beteiligung der Regierung aber als zu gering. Umweltpolitik als Teil der europäischen Verträge erreiche nicht den Erhalt oder Verbesserung von Lebensqualität. Er gestand der EU zu, dass Handlungen auf langfristige Entscheidungen und Lösungen ausgelegt seien.
Weitere Ergebnisse der Wahlen
Bei den Wahlen wurde Kroiß ebenso von den rund 30 Stimmberechtigten einstimmig gewählt wie Ulrike Geise, nach wie vor Stellvertreterin. Unverändert führt Brigitte Lifferth die Kasse. Sie hatte zuvor von einer positiven Kassenlage berichtet. Die Schriftführung übernimmt Erich Helfrich, der auch zum Delegierten gewählt wurde. Beisitzer wurde Gründungsmitglied Peter Krämer.
In seiner ersten Amtshandlung ehrte Kroiß Jochen Raab für 40 Jahre Mitgliedschaft im Bund Naturschutz.