Welch großen Schaden ein großer Kran anrichten kann, haben Arbeiter einer Zimmererfirma am 1. April erlebt. Dort wird das Gebäude der ehemaligen Gaststätte Himmelsleiter saniert und zu diesem Zweck hing ein 500 Kilogramm schweres Holzbauteil in über zwölf Meter Höhe an einem Baukran. Plötzlich war der Baukran nicht mehr steuerbar und drehte sich um die eigene Achse. Das Holzteil beschädigte daraufhin die Dächer von sieben Gebäuden im Umfeld. Wie die Polizei jetzt mitteilt, werde als mögliche Ursache des Unfalls ein technischer Defekt des Krans angenommen. Das Gewerbeaufsichtsamt hat einen Gutachter eingeschaltet.
Nach dem Unfall zählten die Einsatzkräfte 16 verschiedene Schadensstellen. "Da waren mehrere Schutzengel unterwegs", sagte eine der Einsatzkräfte. In ein Schaufenster schlug ein Holzteil ein, Dachziegel und Teile einer Dachkonstruktion flogen umher und beschädigten zwei Transporter und ein Auto.
Keine Verletzten, aber hoher Schaden
Die Polizeiinspektion Kitzingen geht derzeit von einer Schadenshöhe in Höhe von etwa 200 000 Euro aus. Glücklicherweise war niemand auf der Straße unterwegs, so dass keine Verletzten zu beklagen waren. So konnte sich die Rot-Kreuz-Truppe auf ihre Unterstützung durch die Schnelleinsatzgruppe Verpflegung konzentrieren.
"Wir mussten einen Dachstuhl stabilisieren", informierte der Einsatzleiter, Kitzingens Standbrandinspektor Matthias Gernert. Denn an diesem Dach war auch die Konstruktion in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Freiwillige Feuerwehr hievte die eigenen Leute, die Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) und die Mitarbeiter der Zimmererfirma mit den zwei großen Drehleitern hoch auf die Dächer, um die dringendsten Schäden zu beheben und offene Dächer abzudichten. Als sehr hilfreich erwies sich das technische Equipment des THW mit der Drohne. Damit bekamen die Einsatzkräfte einen umfassenden Blick auf das Schadensbild und sie konnten zielgenau ans Werk gehen und die Reparaturen koordinieren.