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Kitzingen
Hilferuf der Klinik Kitzinger Land: Lauterbachs Krankenhausreform bringt die Häuser in Not
Das medizinische und Verwaltungspersonal der Klinik Kitzinger Land beteiligte sich an der Protestaktion und zeigte die Situation bildlich auf: SOS.
Foto: Alexander Kother | Das medizinische und Verwaltungspersonal der Klinik Kitzinger Land beteiligte sich an der Protestaktion und zeigte die Situation bildlich auf: SOS.
Gerhard Bauer
 |  aktualisiert: 25.09.2023 02:50 Uhr

Die Klinik Kitzinger Land (KKL) beteiligte sich aktiv am bundesweiten Aktionstag "Alarmstufe rot – Krankenhäuser in Not". Zur zentralen Stunde um 12 Uhr versammelten sich Ärzte, Betriebsrat und Mitarbeitende solidarisch geeint gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi vor der Klinik und machten ihrem Ärger über die unbefriedigende Situation Luft. Zur Verdeutlichung der Lage stellten sich alle Beteiligten zu einem symbolischen SOS-Hilferuf auf, der aus der Höhe besonders und beeindruckend sichtbar wurde.

Grund der Aktion: durch inflationsbedingte Kostensteigerungen und fehlende Refinanzierung sieht sich auch die KKL in ihrem Bestand bedroht und schloss sich der Aktion an. Die Versorgung der Patienten war zu jeder Zeit sichergestellt. "Wir sind Teil des Protestes und machen am Aktionstag auf die dramatische Situation aufmerksam, weil die massive Unterfinanzierung ein Ende haben muss", schreibt KKL-Vorstand Thilo Penzhorn in einer Pressemitteilung. Er fordert Verlässlichkeit, nur so könne die Versorgung auch in Zukunft garantiert werden und auch dem Personal der Klinik zuverlässige Perspektiven geboten werden.

Landrätin Tamara Bischof nahm am Aktionstag vor Ort nicht teil. Sie war als Verwaltungsratsvorsitzende der KKL nach Berlin gereist und zeigte zeitgleich am Brandenburger Tor Flagge, während sich die Beschäftigten und der Betriebsrat in Kitzingen mit der bundesweiten Aktion solidarisierten. Die Landkreischefin nutzte den Aktionstag in Berlin, um mit den zahlreichen bayerischen Bundestagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen.

Zur aktuellen Lage im Gesundheitswesen ergänzt Penzhorn, dass sich alle Verantwortlichen bei der Politik Gehör verschaffen müssten, um die bewährte Versorgung von Patienten nicht aufs Spiel zu setzen. Die sieht er aber gefährdet, wenn nicht fair für Leistungen bezahlt wird, um Rechnungen zu begleichen und Beschäftigte gerecht zu entlohnen.

Vor dem Haupteingang hatten die Beschäftigten der KKL den Protesttag gut vorbereitet und boten allen Besuchern Informationen bei Snacks und Getränken an. An einem Stand lagen Unterschriftenlisten vorbereitet aus, hier konnte sich jeder eintragen und eine verfasste Petition unterstützen. Zur Belohnung gab es eine Kappe mit dem Logo der KKL.

In der Petition wenden sich die Unterzeichner gegen die geplante Krankenhausreform, die Krankenhäuser, die sich meist bereits in einer wirtschaftlich alarmierenden Lage befinden, im Falle einer Durchsetzung der Reformpläne des Bundes noch deutlich verschlechtern und in ihrem Bestand bedrohen würde. In vielen Regionen würde das eine umfassende gesundheitliche Versorgung gefährden und Arbeitsplätze im betroffenen Gesundheitssektor riskieren.

Die stellvertretende Landrätin Susanne Knof unterzeichnete wie viele andere die aufgelegte Petition. Knof zeigte bei der Protestaktion ebenso Flagge wie die anderen Stellvertretenden Doris Paul und Robert Finster.
Foto: Gerhard Bauer | Die stellvertretende Landrätin Susanne Knof unterzeichnete wie viele andere die aufgelegte Petition. Knof zeigte bei der Protestaktion ebenso Flagge wie die anderen Stellvertretenden Doris Paul und Robert Finster.
 
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