Das Wichtigste für die Mitglieder der VR Bank Kitzingen zuerst: Roland Köppel gab in der Vertreterversammlung bekannt, dass die Bank den Verzicht auf Kontoführungsgebühren bis 2020 verlängert. „Im Zusammenhang mit der Schließung von Zweigstellen verlängern wir die kostenlose Kontoführung“, versprach den Vorstand vor 92 Mitglieder-Vertretern in der Alten Synagoge. Köppel gab auch im Namen seines Vorstandskollegen Thomas Hemrich im 150. Jubiläumsjahr einen positiven Jahresbericht ab und bezifferte die Bilanzsumme auf 696 Millionen Euro. Der Bankchef legte seine Schwerpunkte aufs Eigenkapital und die Geldanlage. Das Eigenkapital der Bank betrug danach 65 Millionen Euro und das Kreditrisiko bewegte sich bei 350 Millionen Euro. „Wir müssen in den kommenden Jahren weitere Gewinne erwirtschaften, um unsere Eigenkapitalquote weiter zu steigern“, betonte Köppel. Plangemäß soll die VR Bank Kitzingen bis 2022 weitere 7,85 Millionen Euro dem Eigenkapital zuführen.
Die Sparanlagen sind um 40 Prozent auf 266 Millionen Euro gestiegen. „Geld kurzfristig zu null Prozent Zinsen auf unseren Konten anzulegen, das verzehrt das Vermögen unserer Mitglieder“, erklärte Köppel. Die Mitglieder würden 60 Prozent ihres Geldes auf kurzfristigen Konten anlegen, was den Ruf Deutschlands als Sparweltmeister untermauere. Dabei würden die Sparer in anderen europäischen Ländern weit mehr Rendite erreichen als in Deutschland. „Wir sind die besseren Sparer, aber die Niederländer sind in der Geldanlage die klare Nummer eins und erwirtschaften weit bessere Ergebnisse“, sagte der Bankchef. Das beruhe darauf, dass die Niederländer mehr Geld in Aktien anlegen.
Die Deutschen besitzen nur 17 Prozent der Aktien deutscher Dax-Konzerne, während 65 Prozent US-amerikanischen Investoren gehören, so Köppel: „Die deutsche Aktienkultur ist absolut unterentwickelt.“
Aktuell bekämen die Mitglieder der VR Bank Kitzingen durch nicht erhobene Kontoführungsgebühren und Bonuszahlungen pro Jahr 189 000 Euro. „Wir bitten um Verständnis für einzelne und schmerzliche Veränderungen. Wichtig ist, dass sich alle Mitglieder auf die notwendigen Veränderungen einlassen“, betonte Köppel. Die VR Bank müsse weiter den Weg der Digitalisierung und Automatisierung gehen, denn nur so seien die geplanten Kostenreduzierungen zu erzielen.
Die Aufsichtsratsvorsitzende Edelgard Pieper-Pavel bescheinigte der Genossenschaftsbank, ihre Ziele erreicht zu haben. Der Aufsichtsrat befürwortete den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Jahresüberschusses von 551 000 Euro und die Vertreter segneten dies ab. Am Dienstag schieden die Aufsichtsratsmitglieder Gudrun Schröder und Roland Nagel satzungsgemäß aus, beide erhielten bei ihrer Wiederwahl erneut das Vertrauen.
