Am Sonntag spielten SchülerInnen und LehrerInnen der Musikschule Marktbreit und Umgebung in der bis auf den letzten Platz besetzten ehemaligen Synagoge. Es erklangen vor allem Werke jüdischer Komponisten - durch die Moderation des Musikschulleiters gab es dabei interessante Fakten und Geschichten zu den Werken und Verfassern.
Vom allseits bekannten Felix Mendelssohn-Bartholdy ("Lieder ohne Worte") über die Cellisten und Komponisten Yehoyachin Stutschewski und David Popper bis zu gesungenen Liedern aus dem letzten Jahrhundert von Friedrich Hollaender sowie "Bei mir bistu shein" von Sholom Secunda ging die musikalische Reise. Es gab aber auch seltener betretene Nebenwege: Wer wusste schon, dass der Vater von Theodor Wiesengrund Adorno Weinhändler in Dettelbach war? Von ihm erklang ein Klavierstück aus dem Jahr 1934. Auch einer der wichtigsten Komponisten von "minimal music", Phil Glass, war mit von der Partie - und ohne Jerry Bocks "Wenn ich einmal reich wär" aus Anatevka kommt ein solcher Abend schwerlich aus. Den Abschluss bildete dann, passend zu Wetter, ein Song von Jacob Gershovitz, wohl bekannter unter dem Namen George Gershwin: "Summertime".
Lang anhaltender Applaus für alle MusikerInnen und angeregte Gespräche über Musik bei Wasser und Wein im Anschluss rundeten einen wunderbaren musikalischen Sommerabend an dem geschichtsträchtigen Ort ab.
Von: Steffen Zeller (Leiter, Musikschule Marktbreit und Umgebung)