zurück
Kitzingen
Kommentar zu Klingen-Rede: Es gibt keine alternativen Fakten
Der AfD-Abgeordnete hat den menschengemachten Klimawandel abgestritten. Unser Autor meint: Fakten abzustreiten, erzeugt auch ein schädliches politisches Klima.
Corbinian Wildmeister, Main-Post.
Foto: ANGIE WOLF | Corbinian Wildmeister, Main-Post.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 16.03.2019 02:11 Uhr

Der AfD-Abgeordnete Christian Klingen bleibt dabei. Dass für die globale Erwärmung Menschen verantwortlich sind, will er nicht glauben. Auch wenn Experten auf diesem Gebiet das Gegenteil sagen. Problematisch ist daran nicht nur, dass die Folgen des Klimawandels in Form von Hitzewellen und steigendem Meeresspiegel schon jetzt spürbar sind, die Politik also dringend handeln muss. Nein, das Abstreiten und Ignorieren von wissenschaftlichen Fakten erzeugt ein schädliches politisches Klima. Denn wie soll eine Auseinandersetzung noch funktionieren, wenn die Diskussionspartner die Fakten nicht anerkennen?

Wenn die eigene Meinung zur Realität erklärt wird, spaltet das die Gesellschaft. Jede Gruppe hat dann ihre eigenen Wahrheiten; es gibt keinen Konsens mehr. Und wenn jemand Probleme einfach nicht mehr anerkennt, muss er auch keine Lösungen dafür finden. Wer den menschengemachten Klimawandel für Fiktion hält, sieht auch keine Notwendigkeit darin, CO2 zu reduzieren. Doch das kann nicht funktionieren. In einer Diskussion braucht es einen kleinsten gemeinsamen Nenner, um sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Dabei ist die Arbeit der Wissenschaft von unschätzbarem Wert, zum Beispiel in Form des Sachstandsberichts des Weltklimarates – an diesem waren 830 Autoren aus der ganzen Welt beteiligt.

Diese Forscher sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es äußerst wahrscheinlich ist, dass menschliche Aktivitäten das Klima beeinflussen. Klingens Hinweis, dass die Wissenschaft von These und Antithese lebt, ist zwar grundsätzlich richtig, aber seine eigene Antithese kann er nicht belegen. Das ist auch nicht seine Aufgabe, er ist kein Naturwissenschaftler. Aber er sollte sich an die Fakten halten. Und es gibt keine alternativen Fakten, sondern nur Fakten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Corbinian Wildmeister
Erderwärmung
Hitzewellen
Intergovernmental Panel on Climate Change
Klimaveränderung
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • T. B.
    @TLW......, ich berichte hier vom Heidelberger Appell aus dem Jahr 2009 und Sie kommen hier mit Ihren "Fakten" mit einem Spiegelartikel aus dem Jahr 1992! Sagen Sie mal, geht`s nocht? TLW....., Ihr Geltungsbedürfnis scheint ausgesprochen ausgeprägt, aber Sie beschäftigen sich mit Dingen die Sie offenbar überfordern. Sie geben sich hier der Lächerlichkeit preis und merken es noch nicht einmal. Aber Sie werden auch heute wieder eine Ausrede für Ihre "Fakten" finden, da bin ich mir sicher.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Ach ThomsB...dann geben Sie doch mal eine Quelle an, bevor Sie hier den Allwissenden spielen.

    Denn so bekannt scheint Ihr Appell nicht zu sein, denn in Wikipedia gibt es zwar einen von 2009, der handelt aber von etwas ganz anderem.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Heidelberger_Appell
    "Der Heidelberger Appell versteht sich als ein politischer Appell an die deutsche Regierung, das geltende Urheberrecht, das er „massiven Angriffen ausgesetzt und nachhaltig bedroht“ sieht, national und international zum Schutz der Urheber „mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu verteidigen“"

    Deswegen nahm ich an, sie meinen den aus 1992, da er immerhin um das Klima geht.

    Weiterhin Behaupten Sie eindeutig Fälschlicherweise dass der Klimawandel Wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist. Und das ist dann wirklich Lächerlich.

    Ausreden haben scheinbar nur Sie notwendig. Denn die Fakten sind eindeutig, auch wenn Sie diese ignorieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenigstens ein Link wäre schön?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • T. B.
    Sehr geehrter Herr Wildmeister, schade dass Sie sich vor den Karren der MP spannen lassen, um deren allseits bekannte Thesen unter`s Volk zu bringen. Sie sind bestimmt ein sehr engagierter junger Mann aber ob Sie wollen oder nicht, es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis über einen menschengemachten Klimawandel. Im bekannten Heidelberger Appell äußern sich über 3000 Wissenschaftler darunter 74 Nobelpreisträger skeptisch ihre Bedenken gegenüber der Klimawissenschaft und –Politik. Darunter sind allein 6 deutsche Nobelpreisträger. 66 der 74 Unterzeichner sind Preisträger in den Naturwissenschaften Physik, Chemie und Medizin. Ich bin nicht so vermessen mir anzumaßen ob der Klimawandel menschengemacht oder naturverursacht ist. Aber das ist eigentlich auch nicht entscheidend, wichtig ist, dass wir alles Nötige tun, um der Veränderung des Klimas entgegenzusteuern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9280400.html

    "Auf der Tagung, von der Industrie gesponsert,...Als Beispiele wurden Asbest, Dioxin, Fluorchlorkohlenwasserstoffe und radioaktive Strahlung genannt..."größtenteils nichts als Mythen""

    Ich bin da natürlich wie immer für andere Seriöse Quellen offen.

    Es gibt aber ja ein wichtigen Aspekt der gefordert wird:
    Das man sich an Fakten halten soll.

    Und schaut man sich Studien an, die zu dem Thema erstellt wurden und nicht nur "Meinungen". Dann kommen 97% zu der Überzeugung, das der Klimawandel auch Menschengemacht ist.
    https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-11/klimagipfel-in-katowice-klimawandel-fakten-mythen-globale-erwaermung-wissenschaft

    Und ich denke, auf wissenschaftlich fundierte Studien können unsere Politiker schon mal hören. Besser als auf Lobbyisten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten