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Kitzingen
Kommentar: Der Bahnhof muss jetzt bei der Stadt bleiben
Kaum hat sich die Stadt aus der Abhängigkeit eines Privatinvestors befreit, fällt sie schon dem nächsten um den Hals. Ein Fehler, der von erstaunlicher Kurzsichtigkeit zeugt.
Der Kitzinger Bahnhof ist kein Schmuckstück, aber ein Symbol. Deshalb sollte die Stadt ihn nun behalten und entwickeln.
Foto: Frank Weichhan | Der Kitzinger Bahnhof ist kein Schmuckstück, aber ein Symbol. Deshalb sollte die Stadt ihn nun behalten und entwickeln.
Eike Lenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:13 Uhr

Der Beifall in den sozialen Medien ebbte kaum ab: Früh im Jahr ist der Stadt Kitzingen mit dem Kauf des Bahnhofs ein Coup gelungen, den sich auch der neue Oberbürgermeister Stefan Güntner als ersten großen Erfolg ans Revers heften darf. Der Bahnhof selbst ist kein Schmuckstück, er hat viel von seinem Glanz verloren, aber er ist ein Symbol. Er steht für ein Stück Tafelsilber, das sich immer noch gut macht im Besteckkasten einer Kommune. Auch in Zeiten von Flugtaxis und Elektroautos geht vom Bahnhof ein Signal des Aufbruchs auf. Man wird ihn brauchen, wenn man es ernst meint mit der Mobilitätswende.

Wie ohnmächtig eine Stadt ist, wenn sie auf strategische Objekte in ihrer Mitte keinen Zugriff hat, ließ sich in den vergangenen Jahren gut beobachten. Schon zu Zeiten, als der so behäbige wie schwerfällige Staatskonzern Bahn noch das Sagen am Kitzinger Bahnhof hatte, waren die Einflussmöglichkeiten der Stadt nicht sonderlich groß. Und doch waren es paradiesische Zustände im Vergleich zu jenem Trauerspiel, das sich dort nach dem Besitzerwechsel Ende 2018 abspielte. Der Investor aus Frankfurt hielt die Stadt immer wieder hin, am Bahnhof selbst tat sich in all der Zeit nichts. Verloren gegangen ist in diesen zwei Jahren nicht nur wertvolle Zeit der Entwicklung, sondern auch Vertrauen.

Umso mehr muss erstaunen, dass im Kitzinger Rathaus nun offenbar Pläne in der Schublade liegen, den Bahnhof möglichst schnell wieder abzustoßen: an einen privaten Unternehmer. Ohne dessen Seriosität und Zuverlässigkeit in Zweifel ziehen zu wollen, zeugt dieses Vorgehen doch von bemerkenswerter Vergesslichkeit. Wichtige kommunale Infrastruktur zu privatisieren und damit rein wirtschaftlichen Aspekten zu unterwerfen sollte nicht der Standard sein. Die Stadt sollte sich gut überlegen, ob sie sich erneut abhängig macht von Dritten – wenn es dafür nicht schon zu spät ist.

 
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    vor allem zeigt das Vorgehen, dass wohl der geheime Vorgang von dem kurzfristigen Kauf, für einen gewissen Käufer gar nicht so geheim war ? Wurde da schon im Vorfeld wieder gemauschelt ??

    Angeblich wusste der OB vor seiner Reise lt Pressebericht doch gar nicht ob es überhaupt klappt ??

    Und schon gibt es jemand mit einem Konzept ??
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